03-12-2012, 16:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-12-2012, 16:39 von schmalhans.)
(03-12-2012, 16:15)Richard Bastian schrieb:(03-12-2012, 12:50)schmalhans schrieb: Also ich kann mich nicht daran erinnern, dass du "Wissen im Islam" definiert hättest. Da muss man nicht seitenweise was schreiben - gute Definitionen sind in zwei-drei Sätzen formuliert.Der Islam unterscheidet zwischen islamischem Wissen und anderem Wissen. So gibt es das Wissen über das Aneignen der Lehre und über die Art und Weise des Aneignens, Wissen um die richtige Lebensführung, Wissen um Erlaubtes und Verbotenes, um Rechte und Pflichten, über Zustände früherer Menschen, Wissen über den Koran und Tafsir (Koranerläuterungen), um das islamische Recht, Ethik, Wissen um Grundlagen des Glaubens und Wissen um Weiterführendes, was z.B. nach dem Leben hier geschehen wird, vieles, vieles noch mehr.
Das Streben nach Wissen ist Pflicht eines jeden Muslims, denn im Islam ist blinder Glaube nicht erwünscht, das Streben nach Wissen ist Gottesdienst.
Eine Definition ist das zwar nicht, eher so etwas wie drei Sätze eines fünf Seiten langen Vorwortes einer Erklärung die vielleicht zweitausendachthundert Seiten lang erklärt warum man nicht in zwei - drei Sätzen das islamische Wissen definieren kann.
Du bezeichnest das Auswendiglernen von relgiösen Geboten und Verboten als Wissen? Du nennst Glauben Wissen? Ich nenne es Religion. Mit Wissen hat das nichts zu tun, sondern nach wie vor - mit Glauben.
"Generell wird Wissen als ein für Personen oder Gruppen verfügbarer Bestand von Fakten, Theorien und Regeln verstanden, die sich durch den größtmöglichen Grad an Gewissheit auszeichnen, so dass von ihrer Gültigkeit bzw. Wahrheit ausgegangen wird." (Wikipedia) Glaubensinhalte fallen also nicht darunter, weil sie sich der Wahrheitsprüfung entziehen und auf nichtnachweisbaren Behauptungen beruhen.
"Wissen ist die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Wissen basiert auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen aber immer an eine Person gebunden." (+http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/wissen.html) Glaubensinhalte haben damit also nichts zu tun, denn sie befähigen zu nichts und lösen keine Probleme - im Gegenteil.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)