04-12-2012, 19:03
(04-12-2012, 14:02)schmalhans schrieb:(04-12-2012, 13:34)Gundi schrieb:(04-12-2012, 11:08)schmalhans schrieb: Also Mustafa und Artist - Nichtglaube ist kein Glaube und Atheismus keine Religion resp. Ideologie.
Sollte man meinen. Auch ich sehe jedoch in der Vorgehensweise einiger Atheisten (eben zb. Dawkins) eine ideologische, teilweise quasi-religiöse Tendenz.
Vor allem die einseitige Betrachtung von Themen und eine grobe schwarz-weiß-Malerei scheinen mir Indizien dafür zu sein.
Woran machst du das fest? Ich kann keine Einseitigkeit und auch kein Schwarz-Weiß-Denken bei Dawkins finden.
Nun ja, er behandelt beim Thema Religion ausschließlich die fundamentalistische Schiene und kritisiert diese. Das ist soweit natürlich ok, allerdings meint er dann Aussagen über Religion an und für sich geben zu müssen (zb. dass die Welt ohne Religionen eine bessere wäre), ohne hierfür jedoch auch andere Teile der Religion zu betrachten. Er schafft somit ein sehr einseitiges Bild.
Imho argumentiert er zu wenig auf einer objektiven Ebene. Um Terry Eagleton zu zitieren: "Dawkins ist in wissenschaftlicher Hinsicht so objektiv, dass er es in einem Buch von mehr als 400 Seiten (der Gotteswahn) praktisch nicht schafft, einzugestehen, dass der religiöse Glaube auch nur einen einzigen menschlichen Gewinn gebracht haben könnte. Diese Ansicht ist a priori genau so unwahrscheinlich wie sie empirisch falsch ist."
Dawkins stellt die Religion als etwas überholtes und den Atheismus als das einzig Richtige dar. Ein solcher Alleingültigkeitsanspruch (ich würde jedoch bei Dawkins nicht so weit gehen, aber eben in Ansätzen) ist eben auch Merkmal vieler religiöser bzw. ideologischer Überzeugungen.
(04-12-2012, 14:02)schmalhans schrieb: Du hast recht, es gibt bestimmte politische Ideologien, die so etwas auch propagieren. Ich hätte besser fomuliert "Nur religiöse Moralisten und einige idealistische Ideologen etc." So etwas wie "Das Gute im Menschen" gibt es nicht.
Ob es das gibt oder nicht soll hier nicht Thema sein. Man muss jedoch keiner Ideologie angehören um an etwas zu glauben. Ich kenne genügend Atheisten die bei Religionen jedweder Art rot sehen, aber die Weltuntergangsvorhersage 2012 aus dem Maya-Kalender kommentieren mit den Worten: "Wer weiß, vieleicht ja doch..." Oder Leute, die an Steine, Wünschelruten, Energien und Auren glauben. Oder Homöopathie. Oder, oder, oder...
Alleine die Tatsache, dass ein Mensch nicht an einen Gott glaubt (also Atheist ist) sagst noch nichts darüber aus, wie er generell zum Glauben steht oder dass Vernunft und Logik für ihn bedeutender sind als für einen Gläubigen.