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Glaubwürdigkeit von Überzeugungen
Menschenbild
@Lelinda: „Menschenbild“ ist im physikalischen Sinne ein Modell des Menschen. Also tatsächlich eine Haltung, ja auch „verallgemeinerte“ Haltung. Diese Haltung kann in der Tat vielerlei enthalten und ist subjektiv verschieden. Das Menschenbild sollte z. B. die Würde des Anderen respektieren, seine Bedürfnisse nach Anerkennung, nach Freiheit, nach Geborgenheit, nach Eigentum etc.

(04-12-2012, 15:45)schmalhans schrieb: Es ist also nicht Gott? Es sind doch die Menschen, die soziale Verhältnisse gestalten und ggf. ändern müssen? Prima! Das Problem ist nur, dass Strukturen immer ungerecht sein werden, für einzelne Menschen oder Gruppen. Man kann nur versuchen, Entfaltungspotential für viele zu ermöglichen.
Gewiss, man muss auch anderen die Gelegenheit geben, weiter zu denken.

(04-12-2012, 15:45)schmalhans schrieb: Aber wo und was ist denn nun "das Gute"? Gib doch bitte mal ein Beispiel. (Dass du das Werk von Victor Hugo als Unsinn bezeichnest, ist allerdings der Hammer!)
Ich bin mit dir einig, dass es ein absolutes Gutes nicht gibt. Es gibt nur jenes Gute, das man in einer Situation tun kann. So kann es gut sein, einen Kranken nicht allein zu lassen (außer er/sie will es), die Nachbarskinder im eigenen Haus spielen zu lassen, wenn deren Eltern einen Behördengang haben, Menschen zu beraten, wenn man dies (professionell) kann, sich in Gremien der Kommune einbringen …

Ich habe im Übrigen nicht Victor Hugos Werk als Unsinn bezeichnet, sondern deine Argumentation. Die beiden (von dir genannten) Protagonisten sind Gefangene ihrer Situation. So, wie du es hier vorgetragen hast, gibt es für die Beiden nichts Gutes. Folglich ist die politische Situation das, was nicht gut ist, nämlich weder für den Dieb noch für den Polizisten. Das drastisch darzustellen ist natürlich kein Unsinn.

(04-12-2012, 18:06)Richard Bastian schrieb: Ich darf mir doch vorstellen was ein Leben ohne Gott für mich wäre? Und darf ich dabei auch konsequent sein? Mit dem Vorstellen meine ich?
Nun, du setzt in deinem jetzigen Geisteszustand Gott absolut. Deine derzeitige Vorstellung lässt nicht zu, dass in einer relativen Welt Sinn und Ethik denkbar sind. Es ist barer Unsinn auszuschließen, dass ohne Gott der pure Egoismus herrscht. Du hast immer einen sozialen Hintergrund, dem du nicht nur juristisch sondern auch moralisch verpflichtet bist, egal, welche Grundvorstellungen dir eigen sind.

Mit den von dir vorgebrachten Argumenten für den Fall des totalen Unglaubens, kann man auch mit dem totalen Glauben jede Schandtat rechtfertigen mit dem Argument: „Gott hat es mir befohlen!“ (was historisch auch schon wiederholt geschehen ist).

(04-12-2012, 18:06)Richard Bastian schrieb: Wenn ich nicht im Geringsten an ein Jenseits oder Gott glaube und von der Richtigkeit meines (Un-)Glaubens überzeugt bin? An gar nichts glaube? Tod - aus - fertig?
Im Gegenteil, wenn dir Gott befiehlt, LSD ins Trinkwasser von Millionen zu kippen, gehst du des ewigen Lebens verlustig, wenn du’s nicht tust. Du verknüpfst Dinge miteinander, die nicht zusammen gehören: nämlich eine ethische Grundhaltung mit einer Aussicht auf die Belohnung.

Die eigentliche Belohnung (bei utilitaristischer Sichtweise) besteht in der „Friedensdividende“, also dem Vorteil in einer funktionierenden Gesellschaft zu leben. D. h. zuerst muss es (zumindest in der statistischen Mehrheit) darum gehen, die Gesellschaft zu erhalten und ihre Individuen zu fördern, so gut es geht.

Übrigens ist die „Friedensdividende“ im Jenseits auch nicht anders als durch ewiges Wohlverhalten zu haben – es sei denn, du zwingst Gott dazu, ständig deine Bosheiten auszugleichen - ein durchaus erheiternder Gedanke.

(04-12-2012, 18:06)Richard Bastian schrieb: … friedliches Zusammenleben? Warum? Weil andere irgendwelche Rechte haben? Was juckt mich deren Meinung?
Oh, du vergisst, dass das dann alle so machen! Solche Versuche scheitern auf Dauer, weil die Gesellschaft zerfällt. Das gab’s alles schon: Man muss in solchen Systemen schließlich mehr Aufwand treiben, das eigene Leben zu erhalten, als man Nahrung, Kleidung usw. herbei schaffen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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