(08-12-2012, 01:45)Mustafa schrieb: Dem würde ich übrigens nicht so ohne weiteres zustimmen, da "Verschwendung" und "Vielfalt" doch geradezu notwendig sind zum Auffinden neuer "Nischen"
eine frage der definition von "verschwendung" (wie du im zusamenhang damit auf "vielfalt" kommst, erschließt sich mir nicht). ist es "verschwendung", wenn die individuen einer spezies myriaden von nachkommen in die welt setzen, von denen letztlich nur ein winziger bruchteil bis zur eigenen fortpflanzung überlebt, oder "verschwendet" nicht eher jenes großsäugetier seine kräfte und ressourcen an das einzige nachwuchsexemplar, welches es alle paar jahre mal gebärt und das dann doch nur eine begrenzte chance hat, selbst bis zur geschlechtsreife aufzuwachsen?
hängt wesentlich davon ab, in welcher okologischen nische sich die spezies bewegt bzw. wie die umwelt sich auch verändert
ich halte es daher nicht für sinnvoll, den begriff der "verschwendung" hier einzuführen. "ökonomisch" muß sich eine spezies selbstverständlich verhalten, um evolutionär zu überleben . aber worin denn nun grade "ökonomisches verhalten" besteht, läßt sich abschließend nur in der retrospektive beurteilen - und stellt damit genauso einen irrtum dar wie jedes hineininterpretieren einer teleologie
(08-12-2012, 01:45)Mustafa schrieb: Jedenfalls haben wir m.E. mit der ganzen "geglaubten" Welt (also letztlich unsere "Kultur") eine erstmal interessante "Nische" gefunden
diesem verständnis von "kultur" kann ich mich nicht anschließen
"interessant" sind "geglaubte Welten" aber selbstverständlich, und sei es als austragungsort ethnologischer feldforschung
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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