13-12-2012, 12:40
(13-12-2012, 01:53)Ekkard schrieb: Jesus - ein Wanderprediger, der keine Unbequemlichkeit eines so unsteten Lebens ausließ - war sich durchaus seiner Macht bewusst, die, wie er betonte, von Gott kam. Mir sind (von ihm selbst) keine Strafaktionen bekannt. Und ob sich Erzählung vom Aufräumen des Tempels (Mk 11, 15ff) so abgespielt hat, darf mit Recht bezweifelt werden. Die Tempelpolizei hätte ihn sehr rasch aus dem Verkehr gezogen!
Kurze Antwort also: Nein, ich denke, Jesus hätte auch bei der politischen Möglichkeit dazu, wie sie rund 400 Jahre später bestand, seinerseits niemanden verfolgt oder bestraft. Für ihn war das immer Gottes Angelegenheit.
Na, das beruhigt mich, dass du ihm das doch nicht zutraust, obwohl wir ja sowieso nur spekulieren können. Ich hatte immer den Eindruck, dass Jesus sich eher als Anwalt denn als Richter sah (Gleichnis Feigenbaum, Luk 13,6-9). Außerdem schien er mir doch gutmütiger als der Gott, von dem er dauernd sprach. Das ist aber nur mein persönlicher Gesamteindruck, den ich schlecht mit irgendeiner Bibelstelle belegen kann - am ehesten noch mit seinem Verhalten gegenüber den Ausgestoßenen, die aber ja gerade nicht seine Gegner waren und sich deswegen schlecht als Beweis für meine These eignen.
Soviel zu den psychischen Merkmalen, nach denen du gefragt hast.