20-12-2012, 11:17
(18-12-2012, 22:59)Lelinda schrieb: Ich bin heute mal ganz böse:
a) In welcher Hinsicht sollen wir Jesus folgen? In negativer Hinsicht, also drauflosschlagen, wenn Leute etwas tun, was uns nicht passt - so wie Jesus bei der Tempelreinigung? Oder andere, die unseren Reformwünschen nicht sofort zustimmen wollen, weil sie sich gezwungen fühlen, alle alten Gesetze sklavisch zu befolgen (was Gott ja im Alten Testament unter wüsten Drohungen ausdrücklich verlangte), beschimpfen und ihnen schlimmste Strafen durch diesen Gott (dem sie zu folgen meinen) androhen - so wie Jesus das mit den Pharisäern und Schriftgelehrten tat? Überhaupt mit drakonischen Jenseits-Strafen drohen? Heute sollten wir psychologisch weiter sein und wissen, dass man mit Gewalt und Beschimpfungen Widerstand hervorruft, und dass Angst kein guter Lehrmeister ist.
In positiver Hinsicht wird es noch komplizierter. Wir können keine Krankheiten heilen, indem wir dem Patienten sagen, er müsse nur fest genug daran glauben. Und wenn wir unseren Kindern sagen, sie dürften nicht zurückschlagen, wenn sie von anderen Kindern schikaniert werden, dann mag das Gott gefallen, unsere Kinder werden dadurch aber erst Recht in eine schlimme Lage gebracht. Die Fähigkeit, alles zu verzeihen, und Gott auch unter schlechtesten Lebensbedingungen niemals Vorwürfe zu machen, ist auch nicht jedermann gegeben.
Ich wüsste nicht, inwieweit es sinnvoll, angebracht oder überhaupt möglich wäre, Jesus zu folgen.
Das der Gott des AT nicht der Gott ist, den Jesus seinen Vater nennt, der seine Sonne über Gute und über Böse scheinen läßt, ist offensichtlich.
Auf die Frage was das wichtigste sei, nennt Jesus die zwei Liebesgebote.
Liebe Gott und liebe Deinen Nächsten.Das ist vernünftig.
Ein Mensch der liebt kann nicht hassen.Ist da aber noch Hass, ist Liebe nie gewesen sondern nur ein Schein davon.
Der Mensch soll seinen Hass,seinen Egoismus durch die Liebe überwinden.
"Selig sind die Sanftmütigen".Wie weit geht Sanftmut soll sie wahr sein?
Sanftmut ist ,wenn die Aggression vollständig überwunden wurde, dann ist sie wahr.
Dieses überwinden,das ist der schmale Weg.
Die Liebe opfert sich in einer Welt des Hasses.
Jesus hat auch nie zurückgeschlagen sondern ertragen.
Mit dem Ziel das der Mensch durch das Leid erkennt ,das Hass falsch ist, sowie Judas erkannt hat, das sein Verhalten falsch war.
Der schmale Weg ist schwer weil der Mensch sein Leben nicht verlieren will.
Wer sein Leben aber gewinnen will wird es verlieren.Wer aber sein Leben um meinetwillen verliert wird es gewinnen, heißt es im Evangelium.
Der Liebende zwingt niemanden und straft niemanden,er sinnt nicht auf Rache.Strafe ist dem Menschen nur äußerlich.
Der Mensch soll sich aber von innen her ,von seiner Gesinnung her ändern, durch Erkenntnis.
Erkenntnis kann,genauso wie Liebe, nicht aufgezwungen werden.
Er soll erkennen das die Liebe das Vernünftigste ist.Er soll selbst erkennen das sein Hass andere und somit auch ihn zerstört.
Der Mensch kann ohne Hass leben, aber ohne Liebe kann er nicht leben.
Die Liebe ist heilsam.Sie ist das Sinnvollste was der Mensch erleben kann.
Dein Beispiel mit dem Kind ist recht interessant, da ich einmal diesbezüglich ein Erlebnis mit einer Bekannten und deren Tochter hatte.
Die Tochter von ihr wurde immer wieder einmal von einem Jungen in der Siedlung schikaniert.
Das ist schon etliche Jahre her. Die Tochter war damals so 10 Jahre und der Junge war einiges jünger und schwächer.
Ich und die Mutter rieten ihr damals doch zurückzuschlagen,da sie doch um einiges stärker war als er und auch keine Angst vor ihm hatte.
Ich weis noch wie sie mich damals ansah und sagte, sie will nicht zurückschlagen.
Heute würde ich ihr das nicht mehr raten.Man kann im Zweifeslfall auch den Hass fliehen.
(18-12-2012, 22:59)Lelinda schrieb: b) Gott will, dass alles gut wird? Warum merken wir dann nichts davon? Noch 2000 Jahre nach Jesus ist längst nicht alles gut, weder unter Christen, noch unter Menschen allgemein, aber auch nicht, wenn man die (Un-)Taten der Menschen untereinander weglässt. Wenn Gott will, dass alles gut wird, soll er also mit gutem Beispiel vorangehen und zumindest das Leid einstellen, für das der Mensch nichts kann, wie Krankheiten und Naturkatastrophen.
Ich habe doch Recht mit der Annahme, dass du Gott für allmächtig hältst?
Nicht für ungut!
Ja,ich halte Gott für allmächtig.
Allmacht heißt aber nicht das hier willkür herrscht.
Gott kann auch nicht seine eigenen Bediengungen über den Haufen werfen.
Er kann nicht machen das heute die Schwerkraft gilt und morgen alles durch die Luft fliegt.
Das wäre nicht Allmacht sondern das Chaos.Aber auf Gott ist verlaß das es morgen noch so ist wie heute.
Es herrscht Ordnung bis ins Kleinste.Macht heißt ,es ist so wie es sein soll.
In der Welt der Dualität ist das Leid nur vernünftig.
Gott ist Wirklichkeit geworden und er hat den schweren Weg selbst gehen müßen.
Wenn jemand etwas behauptet ,muß er es auch zeigen.
Jesus hat gezeigt wie es geht.Jesus ist der Sohn.
Wir sind Kinder Gottes,mithin auch Töchter und Söhne Gottes und sind in diesem, Jesus potenziell gleich.
Es liegt an uns ob sich das Leid verringert.
Gut ist es dann wenn sich der Mensch untereinander versöhnt hat.