20-12-2012, 12:30
(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Gott kann auch nicht seine eigenen Bediengungen über den Haufen werfen.
Er kann nicht machen das heute die Schwerkraft gilt und morgen alles durch die Luft fliegt.
Das wäre nicht Allmacht sondern das Chaos.
Ein allmächtiger Gott hätte jede Möglichkeit, auch ohne die Naturgesetze außer Kraft zu setzen. Es gefällt mir aber, dass du nicht mit der üblichen Erklärung ankommst, Gott lasse die Menschen aus „Liebe“ absichtlich leiden, um sie zu prüfen oder irgendwelche Erkenntnisse lernen zu lassen.

(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Der Mensch soll seinen Hass,seinen Egoismus durch die Liebe überwinden.
Es ist also Egoismus, wenn es mir nicht gelingt, demjenigen, der mich quält, mit liebevollen Gedanken zu begegnen? Ich denke eher, es ist eine normale Reaktion. Wut und Verletztheit bedeuten ja auch nicht zwangsläufig den Wunsch nach Rache.
(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: "Selig sind die Sanftmütigen".Wie weit geht Sanftmut soll sie wahr sein?
Sanftmut ist ,wenn die Aggression vollständig überwunden wurde, dann ist sie wahr.
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Jesus hat auch nie zurückgeschlagen sondern ertragen.
Einverstanden. Zurück vielleicht nicht. Aber er hat (im Tempel) zugeschlagen, wenn wir dem Johannes-Evangelium glauben wollen. Und auch gegenüber den Pharisäern und Schriftgelehrten war er alles andere als sanftmütig, sondern äußerst aggressiv. Ist das nachahmenswert?
(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Mit dem Ziel das der Mensch durch das Leid erkennt ,das Hass falsch ist, sowie Judas erkannt hat, das sein Verhalten falsch war.
Und wie geht es Judas jetzt? Nach Jesu eigener Aussage (noch vor dem Verrat) war Judas von Gott selbst für den Verrat ausersehen, konnte also eigentlich gar nichts dafür, und war trotzdem verdammt. Was konnte ihm da seine Reue helfen?
(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Der Liebende zwingt niemanden und straft niemanden,er sinnt nicht auf Rache.
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Der Mensch soll sich aber von innen her ,von seiner Gesinnung her ändern, durch Erkenntnis.
Erkenntnis kann,genauso wie Liebe, nicht aufgezwungen werden.
Klingt zwar gut, ist aber nicht besonders glaubwürdig, wenn demjenigen, der das begreifen soll, schon für eine unbedachte Beschimpfung die Hölle droht. Mit derartigen Drohungen versucht Jesus sehr wohl, die Menschen zur Nächstenliebe zu zwingen.
(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Dein Beispiel mit dem Kind ist recht interessant, da ich einmal diesbezüglich ein Erlebnis mit einer Bekannten und deren Tochter hatte.
Die Tochter von ihr wurde immer wieder einmal von einem Jungen in der Siedlung schikaniert.
Das ist schon etliche Jahre her. Die Tochter war damals so 10 Jahre und der Junge war einiges jünger und schwächer.
Ich und die Mutter rieten ihr damals doch zurückzuschlagen,da sie doch um einiges stärker war als er und auch keine Angst vor ihm hatte.
Ich weis noch wie sie mich damals ansah und sagte, sie will nicht zurückschlagen.
Heute würde ich ihr das nicht mehr raten.Man kann im Zweifeslfall auch den Hass fliehen.
Ich würde ihr sehr wohl zum Zurückschlagen raten. Nicht aus Rache, sondern um endlich vor ihm Ruhe zu haben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Kind in diesem Alter sich ständig tyrannisieren lässt, nur weil es Zurückschlagen für unchristlich oder unmoralisch hält. Eher könnte ich mir vorstellen, dass sie doch Angst vor ihm hatte und das (weil sie älter war) nicht zugeben wollte. Zumal solche Mobber oft mit Gruppen auftauchen. Gerade Kinder können solchen Leuten oft eben nicht entfliehen, sondern sind häufig gewungen, ständig mit ihnen zusammenzukommen, z.B. im Schulbus oder auf dem Pausenhof, wo sie nicht nur schikaniert, sondern auch vor anderen bloßgestellt werden.
Tut mir Leid, aber in einer solchen Situation ist Jesus´ Bergpredigt der falsche Rat, solange die zuständigen Erwachsenen dem Mobbing zuschauen und allen Beteiligten das Gefühl geben, andere zu schikanieren, wäre akzeptabel. Was ihr, die Mutter des Mädchens und du, ja nicht getan habt.