23-12-2012, 16:57
Zu dem, was du schreibst ein paar Anmerkungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Wertungen werden immer von der Gesellschaft (ggf. von Einzelnen) in eine Sachlage eingeführt. Siehe auch meine Frage, wie du darauf kommst. Man kommt immer nur durch andere, durch Wünsche, Erfahrungen mit Anderen, sprich also durch Gesellschaft auf Sollen. (Findet sich auch weiter unten in deinen eigenen Ausführungen - hier nicht mehr zitiert).
non sequitur
genauso gut, mit dem gleichen recht, kann man "schließen, dass alles Reden und Denken von und über Gott nichts anderes bedeutet, als" homosexuelle zu verfolgen, frauen zu unterdrücken, andersgläubige auszurotten usw. [/quote]Es gibt Fälle, in denen die Tradition versucht fest zu schreiben, was gut und richtig ist. Das aber kann, ja muss sich ändern, weil es primär nichts mit Gott zu tun hat. Wenn man sich den Dekalog ansieht, so ist dessen Sinn, die Lebensmöglichkeiten der anderen nicht zu beschneiden. Jesus und seine Vorgänger haben daraus das Liebesgebot entwickelt, das zwar viel ungenauer ist als der Dekalog, dafür aber das Wesen Gottes besser „in die Welt bringt“.
Was sich andere „zusammenreimen“, kann ich nicht beurteilen. Mag sein, dass es da Interpretationen gibt, die mir „die Haare zu berge stehen lassen“! Insofern schreibe ich nicht nur für Petronius, sondern jeden, den es angeht.
(22-12-2012, 20:45)petronius schrieb: woraus soll sich das sollen denn ableiten als vom sein?... ist wohl eine missverständliche Floskel: „Sein“, bedeutet hier das sachliche Dasein in der Welt, die materiellen Gegebenheiten - ohne Wertung (also ohne Sollen). Ein Erdbeben, ein Vulkanausbruch, selbst Unfälle sind einfach „Sein“, wie dein Beispiel mit der Schwerkraft. Das diese Vorkommnisse schädlich sind, liegt an unseren Verlust-Erlebnissen, an dem, was wir ersetzen müssen und unsere Gefühle dabei.
Wertungen werden immer von der Gesellschaft (ggf. von Einzelnen) in eine Sachlage eingeführt. Siehe auch meine Frage, wie du darauf kommst. Man kommt immer nur durch andere, durch Wünsche, Erfahrungen mit Anderen, sprich also durch Gesellschaft auf Sollen. (Findet sich auch weiter unten in deinen eigenen Ausführungen - hier nicht mehr zitiert).
(22-12-2012, 20:45)petronius schrieb: "es gibt keinen grund, (an einen gott) zu glauben"Du hast dies als "Konstruktion" hingestellt. Wenn, dann ist diese "Konstruktion" eine unbewusste aus der persönlichen oder öffentlichen Tradition.
was ist so schwer daran, das auszusprechen, daß du ewig drum herum eiern mußt und implizit genau das sagst, was direkt auszusprechen du dich weigerst?
(22-12-2012, 02:33)Ekkard schrieb: Daraus habe ich geschlossen, dass alles Reden und Denken von und über Gott nichts anderes bedeutet, als seine Aufgabe: "anständiges Verhalten"
non sequitur
genauso gut, mit dem gleichen recht, kann man "schließen, dass alles Reden und Denken von und über Gott nichts anderes bedeutet, als" homosexuelle zu verfolgen, frauen zu unterdrücken, andersgläubige auszurotten usw. [/quote]Es gibt Fälle, in denen die Tradition versucht fest zu schreiben, was gut und richtig ist. Das aber kann, ja muss sich ändern, weil es primär nichts mit Gott zu tun hat. Wenn man sich den Dekalog ansieht, so ist dessen Sinn, die Lebensmöglichkeiten der anderen nicht zu beschneiden. Jesus und seine Vorgänger haben daraus das Liebesgebot entwickelt, das zwar viel ungenauer ist als der Dekalog, dafür aber das Wesen Gottes besser „in die Welt bringt“.
(22-12-2012, 20:45)petronius schrieb: … - warum dann noch jene redundante zusatzkonstruktion "gott" draufsetzen?Ich setze – aus Sicht ethischer Normen – weder Gott noch Gottesbilder ein. Ich versuche nur zu erklären, wie ich die Tradition der Gottesbilder (Vorstellungen) verstehen kann bzw. nicht verstehe. Es ist ja auch nicht ausgeschlossen, dass ich zu anderen Erkenntnissen komme. (Bleiben wir vorläufig mal bei dem, was du „heimeliges Gefühl“ nennst, das man, der Tradition folgend, nur „darf“, wenn man sich anderen Menschen gegenüber sozial verhält.)
Was sich andere „zusammenreimen“, kann ich nicht beurteilen. Mag sein, dass es da Interpretationen gibt, die mir „die Haare zu berge stehen lassen“! Insofern schreibe ich nicht nur für Petronius, sondern jeden, den es angeht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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