09-01-2013, 10:28
(09-01-2013, 09:32)Lelinda schrieb: Das ist ein Totschlagargument, das man natürlich nicht widerlegen kann.
Moin,
natürlich ist es ein Totschlagargument. Aber eines, dass man doch nicht außen vor lassen kann. Man kann doch nicht über einen Glaubensinhalt wie Schöpfung reden und dann Gott dabei außer Acht lassen.
(09-01-2013, 09:32)Lelinda schrieb: Doch selbst, wenn es so wäre, bliebe immer noch ein Gegenargument bzgl. der Behauptung, die Geschichte der Menschheit wäre so, wie die Bibel es schreibt: Gott wäre danach egozentrisch und bösartig. Denn nicht einmal Gott könnte leugnen, dass bei einer verheerenden Flutkatastrophe, die nur eine einzige Familie überleben lässt, auch Unschuldige umkommen, zumindest Babys und viele Tiere. Mich wundert immer wieder, dass das für viele Gläubige kein moralisches Problem ist.
Da gibt es zig Ansätze der Erklärung (ich vermute mal, wiki hat die wesentlichen bestimmt irgendwo)
Ich will daher nur mal ein paar meiner Gedanken dazu ungeordnet aufschreiben:
- Bibel ist kein historisches Geschichtsbuch sondern ein Buch mit theologischen geschichten, die den Glauben erklären sollen.
- Probleme entstehen nur bei der Vermenschlichung Gottes. Dagegen spricht schon die Weisung, dass wir uns von ihm kein Bild machen sollen. Wir wissen nicht, was mit den Menschen, die starben, in Ewigkeit geschah. Und das ewige Leben hast Du in Deiner Rechnung nicht mit drin sondern nur das irdische Leid. Dieses ist aber nahezu unerheblich gegenüber der Ewigkeit.
- Bild vom 'lieben Gott'. Dieses ergibt sich nicht aus den Bibeln, weder der christlichen noch der jüdischen. Gott ist dort aus unserer Sicht liebend, zornig, wütend, verständnisvoll usw.. Man könnte auch ssagen: Er ist beschreibend nicht zu fassen.
- Alles Leid hat seine Ursache in der Ursünde. Vorher gab es theologisch kein Leid. Deshalb gibt es einen zeitlich begrenzten Aufenthalt auf unserer heutigen Erde, die in der Tat ungerecht, gefährlich, usw. ist. Zum Teil durch unser eigenes Tun, zum Teil durch Naturereignisse, die wir nicht beeinflussen können, z.T. durch Mischformen dieser beiden.
Ich denke, was uns bei dem Verständnis Gottes und seines Handelns immer wieder in die Quere kommt, ist unsere naturgegebene menschliche Eingeschränktheit, was das Verstehen angeht.
Tschüss
Jörg