09-01-2013, 11:15
(09-01-2013, 10:28)Flat schrieb: Moin,
natürlich ist es ein Totschlagargument. Aber eines, dass man doch nicht außen vor lassen kann. Man kann doch nicht über einen Glaubensinhalt wie Schöpfung reden und dann Gott dabei außer Acht lassen.
Äh doch, weil es nichts erklärt und die "Schöpfung" von der du sprichst kein Glaubensinhalt ist. Das Leben auf unserem Planeten ist ja schließlich real zu sehen, die Beweise für die Evolutionstheorie sind überwältigend.
Warum dann nicht wieder glauben, dass Blitz und Donner von Göttern verursacht werden, oder die Sonne mit einem Himmelswagen über den Himmel gezogen wird?
(09-01-2013, 10:28)Flat schrieb: Da gibt es zig Ansätze der Erklärung (ich vermute mal, wiki hat die wesentlichen bestimmt irgendwo)
Ich will daher nur mal ein paar meiner Gedanken dazu ungeordnet aufschreiben:
- Bibel ist kein historisches Geschichtsbuch sondern ein Buch mit theologischen geschichten, die den Glauben erklären sollen.
- Probleme entstehen nur bei der Vermenschlichung Gottes. Dagegen spricht schon die Weisung, dass wir uns von ihm kein Bild machen sollen. Wir wissen nicht, was mit den Menschen, die starben, in Ewigkeit geschah. Und das ewige Leben hast Du in Deiner Rechnung nicht mit drin sondern nur das irdische Leid. Dieses ist aber nahezu unerheblich gegenüber der Ewigkeit.
- Bild vom 'lieben Gott'. Dieses ergibt sich nicht aus den Bibeln, weder der christlichen noch der jüdischen. Gott ist dort aus unserer Sicht liebend, zornig, wütend, verständnisvoll usw.. Man könnte auch ssagen: Er ist beschreibend nicht zu fassen.
- Alles Leid hat seine Ursache in der Ursünde. Vorher gab es theologisch kein Leid. Deshalb gibt es einen zeitlich begrenzten Aufenthalt auf unserer heutigen Erde, die in der Tat ungerecht, gefährlich, usw. ist. Zum Teil durch unser eigenes Tun, zum Teil durch Naturereignisse, die wir nicht beeinflussen können, z.T. durch Mischformen dieser beiden.
Ich denke, was uns bei dem Verständnis Gottes und seines Handelns immer wieder in die Quere kommt, ist unsere naturgegebene menschliche Eingeschränktheit, was das Verstehen angeht.
Tschüss
Jörg
Alles Annahmen, ohne Beleg, die man treffen muß um das Konzept Gott zu rechtfertigen.
Bei anderen Dingen, deines täglichen Lebens die du beurteilen müsstest, würdest du ähnlich schwammige Grundlagen dafür in keinster Weise ohne irgendeinen harten Beleg akzeptieren, davon bin ich überzeugt.
Das "Gottes Wege sind unerforschlich" Argument funktioniert natürlich immer. Jedenfalls genügt dieser Gott in seinem Handeln in keinster Weise den Standards, die er von seinen "Geschöpfen" verlangt.
Allein das Konzept der "Ursünde" das du erwähnst ist zutiefst unmoralisch und, um's religiös auszudrücken, böse.
Es gibt einen Auspruch von Christopher Hitchens der das ganz gut trifft, sinngemäss: Ich bin froh das es so einen himmlischen Despoten nicht gibt.

