09-01-2013, 12:40
(09-01-2013, 11:54)Flat schrieb: Du kannst Glauben nicht widerlegen, indem Du Maßstäbe und Grundlagen von außerhalb des Systems anwendet. Glaube ist im Prinzip ein in sich geschlossenes System.
wenn Du einen Gläubigen von der Fehlerhaftigkeit seines Glaubens überzeugen willst, hast Du 2 Möglichkeiten:
1.) Du argumentierst aus seinem eigenen System heraus. Das ist ziemlich schwierig.
2.) Du versuchst, sein System aufzubrechen. Das kannst Du meines Erachtens nicht erreichen, wenn derjenige sein System gar nicht aufbrechen lassen will.
Ist das nicht ein Problem des Konzepts "Glauben" an sich?
Ich meine...
...eigentlich können wir unter keinen Umständen irgendeine Aussage über Gott machen, die auch nur ein bisschen Sicherheit bietet.
Wenn es Gott gibt, haben wir Menschen sowieso nicht die Werkzeuge ihn zu erkennen, weil er völlig außerhalb unserer Maßstäbe ist.
Alle Aussagen, die wir Menschen über ihn treffen, haben letztendlich was mit uns zu tun. Wir vermenschlichen, wir projezieren Ängste und Hoffnungen, wir unterstellen Eigenschaften nach menschlichen Maßstäben.
Wenn man einen Blickwinkel von außen einninmmt und sich einmal klarmacht, wie viel wir über Gott wissen können (nämlich nichts), wo bleibt dann die Glaubwürdigkeit des Konzepts "Gott"?
Bzw., ganz pragmatisch gefragt: Wo kann ich dann einen Nutzen aus dem Konzept ziehen?
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)