18-01-2013, 15:37
(18-01-2013, 11:47)Jakow schrieb:(17-01-2013, 21:19)Keksdose schrieb: Wie würde ein Jude jetzt vorgehen, um dieses Gesetz nicht zu umgehen, aber dennoch nicht gegen das Gebot der Nächstenliebe zu verstoßen?Argh, auch wenn es hier dauernd behauptet wird, dieses alte antijudaistische Bild, dass der Jude das Gesetz umgehen will, ist und bleibt falsch.
Entschuldige bitte. Das war sehr missverständlich von mir formuliert. Ich wollte eigentlich fragen: Wie schafft es ein Jude - der sich an das Gesetz gebunden fühlt - nach dem Gestz zu handeln, ohne die oberflächliche Anweisung des Textes zu befolgen? Ich schätze, inzwischen sind wir uns einig, dass (zumindest) beim flüchtigen Lesen eine Gewalttat gefordert wird. Wenn ich dich richtig verstanden habe (sonst korrigiere mich natürlich gerne) ist es möglich, den Text so auszulegen, dass diese Forderung nicht besteht. Und diese Auslegung interessiert mich, weil ich sie bislang kaum nachvollziehen kann. Also, ganz konkret gefragt: Wie legt man einen Text, der in den Augen eines Laien wie mir die Hinrichtung einer jungen Frau fordert, so aus, dass er nichts Gewalttätiges mehr hat?
(18-01-2013, 11:47)Jakow schrieb: Und eigentlich dachte ich, dass man dieses auch so im Deutschunterricht lernt, dass man so nicht an Texte herantreten kann, sondern diese kritisch interpretieren muss, den Hintergrund beachten muss, die Umstände usw.
Sei bitte nicht beleidigt mit mir. Ich meine es nicht böse. Ich hoffe, ich hab dich nicht irgendwie angegriffen. (Sonst entschuldige ich mich natürlich.) Mir ist durchaus bewusst, wie wichtig eine genaue Textarbeit ist! Aber versuch mal, meine Perspektive zu verstehen: Ich lese einen Text, lese von einer Hinrichtung und kann dann nur schwer glauben, dass es nur der richtigen Auslegung bedarf um mir den Text wertvoll erscheinen zu lassen. Wenn du mir eine solche liefern könntest, sähe die Sache ganz anders aus. Ich bin nunmal ein theologischer Laie, und es ist mein voller Ernst wenn ich sage, dass mir bewusst ist, dass ich den Text nicht vollständig begriffen habe.
(18-01-2013, 11:47)Jakow schrieb: Nicht. Es gibt im Judentum Todesstrafen bzw. den Tod als Konsequenz.
Genauer genommen sind wir alle nach der jüdischen Lehre zum Tode verurteilt, weil wie alle noch immer fahlen und nicht zu G'tt zurück kehren.
Das versteh ich nicht. Handelt der Text jetzt plötzlich doch von einer Hinrichtung?

Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)