(10-04-2013, 13:12)paradox schrieb: Hier schneidet das Thema ja unabhängig vom Glauben auch ein Gerechtigkeitsproblem auf.
Was ist die gerechte Strafe für jemanden, der einen anderen mit Vorsatz so geschadet hat, dass er nun querschnittsgelähmt ist?
Oder die gerechte Strafe für Mord, Vergewaltigung, Kinderschänder?
Ich halte es jedenfalls nicht für gerecht, wenn so ein Täter einige Jahre wegen Körperverletzung absitzen muss und danach wieder ein freier Mensch ist, während sein Opfer für sein Leben lang an ein Stuhl od. Bett gefesselt ist und quasi für sein Leben gestraft ist
sondern?
"gerechtigkeit" in dem sinn, daß alle sie so empfinden, kann es nie geben
(10-04-2013, 13:12)paradox schrieb: Prinzipiell muss man sich dann die Frage stellen, ob man für oder gegen die Todesstrafe ist (wenn wir mal Folter und dergleichen außer Acht lassen).
Auf beiden Seiten gibt es gute Argumente, über die man sich mal Gedanken machen sollte.
warum "Folter und dergleichen außer Acht lassen"?
wenn man doch schon bei körperlichen strafen ist...
ich denke mal, die meisten werden sich dazu durchaus schon gedanken gemacht haben. ich z.b. finde keine "guten Argumente" für körperstrafen
(10-04-2013, 18:05)paradox schrieb: Aber kein Geld der Welt wird das lebenslange Leiden des Opfers wieder rückgängig machen
leiden des täters auch nicht
(10-04-2013, 18:05)paradox schrieb: Da gibts Vergewaltigungsopfer, die den Gedanken nicht ertragen können, dass der Täter nach einigen Jahren wieder herauskommen wird.
Wie mag wohl der Querschnittsgelähmte in seinem Fall denken? Sein Peiniger kann nach der Haft wieder versuchen ein normales Leben zu führen, eine Familie haben usw. Ihm selbst wird dies bis zu seinem Lebensende verwehrt bleiben. Ich kann mir schon vorstellen, dass der Querschnittsgelähmte dem Täter Gleiches wünschen könnte
der wunsch mag verständlich sein - aber hilft seine erfüllung dem opfer tatsächlich?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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