19-05-2013, 23:53
Es ist schon erstaunlich, was heraus kommt, wenn man die Situation, in der ein Sinnspruch getan wurde, vergisst. Jesu Ausspruch: "Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, halte auch die linke hin." bezieht sich auf den politischen Konflikt der Juden mit ihrer Besatzungsmacht. Außerdem handelt es sich um das Verhalten Erwachsener nämlich Soldat (Römer) und Einheimischer (Jude). Und es ist ein Akt der Unfreiheit durch die Besatzungssoldaten, dass diese das Recht hatten zu- zu schlagen (, was in absurder Weise anders ist als bei Kindern in Schule und sonstwo!) Der jüdische Bürger sollte damit gedemütigt werden, damit er sich unterwürfig zeige, was wohl auch normalerweise so funktionierte. Jesu Anweisung aber war schlau: Dadurch dass der Unterdrückte Haltung bewahrte und sich bewusst der Misshandlung aussetzte, überwand er zumindest vor sich selbst die Unterwerfung. Noch deutlicher wurde dies in der Anweisung, das Gepäck eines Soldaten auch noch eine zweite Meile zu tragen. Eine war (demütigende) Vorschrift. Hier wird ebenso die Demütigung durch einen bewussten Akt überwunden. Das ist übrigens derselbe psychologische "Mechanismus", der Regime ganz allgemein überwindet. Wenn nämlich die Repressalien bis hin zum Tode nicht mehr abschreckend wirken, dann verliert sich die Macht der Machthaber.
Mit anderen Worten: Es ist Unsinn, dieses politisch gemeinte Zurück-Gewinnen der inneren Freiheit (bei Jesus) auf die Situation auf dem Schulhof oder in der U-Bahn zu übertragen!
Mit anderen Worten: Es ist Unsinn, dieses politisch gemeinte Zurück-Gewinnen der inneren Freiheit (bei Jesus) auf die Situation auf dem Schulhof oder in der U-Bahn zu übertragen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

