29-05-2013, 13:14
Und nun zum Inhalt: Es handelt sich bei der Darstellung von d.n. um eine Fortschreibung der Theorie von Thomas Robert Malthus.
Vor dem vollen Eintritt dieses Kathastrophenszenarios hat uns im wesentlichen ein Herrn Justus von Liebig gerettet.
Prognosen zufolge wird die Weltbevölkerung weiter wachsen und sich erst ab 2050 bis 2060 auf ca. 9-10 Mrd. Menschen einpendeln. Dieses globale Bevölkerungswachstum und ein gleichzeitiger ökonomischer Aufstieg einer Vielzahl von Schwellen und Industrieländern wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wesentliche Ressourcen, die nicht vermehrbar sind, erschöpfen. Das Horrorszenario eines Kampfes um Ressourcen wird durch Appelle von Gutmenschen, die an die Vernunft der Menschheit glauben auch nach meiner Ansicht nicht behoben.
Ekkard schreibt: "Ich denke, dies ist nicht unsere Wahl, sondern eine Tatsachenkette, für die wir rational erkennbar etwas können." Das Problem dieses durchaus richtigen Satzes sehe ich in dem Wörtchen "Wir".
Ich habe in meinem Berufsleben nur zu häufig erlebt, dass wir es mit vielerlei "Ichs" mit unterschiedlichsten Interessenlagen und Denkweisen zu tun haben. Aus diesen "Ichs" ein "Wir" zu machen liegt leider nicht in der Hand einzelner einsichtiger und gutwilliger "Ichs". Auch die moralisch zweifelhafte Haltung "außerhalb meines Lebensbereichs und nach mir die Sintflut" und eines "Hauptsache mir geht es heute und morgen gut", wird zwar nicht offen vertreten aber durchaus auch von uns in weitem Maße, wenn auch mit bedauerndem Achselzucken, praktisch gelebt. Diese Praxis und Lebenseinstellung mag verwerflich sein. Angesichts der Tatsache, dass unser Leben kurz und leider nur einmalig ist, ist diese Lebenseinstellung aber ganz nüchtern gesehen als nicht weniger vernünftig einzuschätzen, als die Hoffnung auf die Möglichkeiten" der Politiker, aus zahllosen "Ichs" das große "Welt-Wir" zu schaffen.
Das Szenario von d.n. in akademischer Diskussion argumentativ vom Tisch zu wischen oder durch hoffnungsfrohe Zukunftsbilder und moralhaltige Appelle zu ersetzen erschiene mir als eine Flucht vor den Unwägbarkeiten des Lebens. (Womit ich nicht behaupte, dass dies hier jemand tut. Aber die Gefahr sollte man ebenso sehen, wie die Gefahr, sich von einem Horrorsbild entmutigen zu lassen.)
Die Wirklichkeit von allen Seiten zu sehen erfordert, einerseits die Provokation eines vorgestellten Horrorszenarios auszuhalten, aber zugleich die Hoffnung und die Bemühungen nicht aufzugeben.
Sie fordert aber vor allem, nicht ohne zwingenden Grund den - gar noch zugroasten - Boten mit der Botschaft gleichzusetzen.
Gruß dalberg
Vor dem vollen Eintritt dieses Kathastrophenszenarios hat uns im wesentlichen ein Herrn Justus von Liebig gerettet.
Prognosen zufolge wird die Weltbevölkerung weiter wachsen und sich erst ab 2050 bis 2060 auf ca. 9-10 Mrd. Menschen einpendeln. Dieses globale Bevölkerungswachstum und ein gleichzeitiger ökonomischer Aufstieg einer Vielzahl von Schwellen und Industrieländern wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wesentliche Ressourcen, die nicht vermehrbar sind, erschöpfen. Das Horrorszenario eines Kampfes um Ressourcen wird durch Appelle von Gutmenschen, die an die Vernunft der Menschheit glauben auch nach meiner Ansicht nicht behoben.
Ekkard schreibt: "Ich denke, dies ist nicht unsere Wahl, sondern eine Tatsachenkette, für die wir rational erkennbar etwas können." Das Problem dieses durchaus richtigen Satzes sehe ich in dem Wörtchen "Wir".
Ich habe in meinem Berufsleben nur zu häufig erlebt, dass wir es mit vielerlei "Ichs" mit unterschiedlichsten Interessenlagen und Denkweisen zu tun haben. Aus diesen "Ichs" ein "Wir" zu machen liegt leider nicht in der Hand einzelner einsichtiger und gutwilliger "Ichs". Auch die moralisch zweifelhafte Haltung "außerhalb meines Lebensbereichs und nach mir die Sintflut" und eines "Hauptsache mir geht es heute und morgen gut", wird zwar nicht offen vertreten aber durchaus auch von uns in weitem Maße, wenn auch mit bedauerndem Achselzucken, praktisch gelebt. Diese Praxis und Lebenseinstellung mag verwerflich sein. Angesichts der Tatsache, dass unser Leben kurz und leider nur einmalig ist, ist diese Lebenseinstellung aber ganz nüchtern gesehen als nicht weniger vernünftig einzuschätzen, als die Hoffnung auf die Möglichkeiten" der Politiker, aus zahllosen "Ichs" das große "Welt-Wir" zu schaffen.
Das Szenario von d.n. in akademischer Diskussion argumentativ vom Tisch zu wischen oder durch hoffnungsfrohe Zukunftsbilder und moralhaltige Appelle zu ersetzen erschiene mir als eine Flucht vor den Unwägbarkeiten des Lebens. (Womit ich nicht behaupte, dass dies hier jemand tut. Aber die Gefahr sollte man ebenso sehen, wie die Gefahr, sich von einem Horrorsbild entmutigen zu lassen.)
Die Wirklichkeit von allen Seiten zu sehen erfordert, einerseits die Provokation eines vorgestellten Horrorszenarios auszuhalten, aber zugleich die Hoffnung und die Bemühungen nicht aufzugeben.
Sie fordert aber vor allem, nicht ohne zwingenden Grund den - gar noch zugroasten - Boten mit der Botschaft gleichzusetzen.
Gruß dalberg