27-07-2013, 13:46
(26-07-2013, 09:32)Kreutzberg schrieb: Was unklar ist: ob Wandererprediger der ursprünglichen Tradition grds. erzkonservative Glaubensinhalte verbreiteten.
Meines Erachtens beginnt es sich schon zu haken, wenn man von einer "ursprünglichen Tradition" spricht. Was kann damit gemeint sein?
Wanderprediger der Antike hatten überwiegend versucht, Einsichten zu vermitteln, die sich jenseits allgemein akzeptierter Lehrmeinungen bewegten. Was der Wanderprediger Jeshua als Jude vor Juden predigte, war revolutionär. Was der erste christliche Wanderprediger, Paulus, lehrte, war so revolutionär, dass sich die Synagogen dieser neuen Lehre nach und nach verschlossen.
Wanderprediger des Mittelalters, die überwiegend aus den Bettelorden kamen, hatten bei dem, was sie lehrten, urchristliche Gemeinschaften als Ideal vor Augen. Der etablierten Geistlichkeit waren sie überwiegend ein Dorn im Auge. Wer bestimmte Grenzen überschritt, hatte die Folgen zu tragen.
MfG B.

