01-08-2013, 22:53
(31-07-2013, 22:58)Mustafa schrieb:(31-07-2013, 22:18)Gundi schrieb: Natürlich sagt die Naturwissenschaft nicht "Es gibt keinen Gott". Allerdings können ihre Erkenntnisse dem Gläubigen helfen die Plausibilität seines Glaubens zu hinterfragen.
Das ist sehr richtig, und das ist ja auch geschehen.
Ich kann hier nur auf die moderne Theologie hinweisen, und die zahlreichen Menschen, die Toleranz auch einfach leben, egal welcher Religion sie angehören.
Weshalb jetzt Toleranz? Ich sehe gerad den Zusammenhang nicht.
Mein Anliegen war eigentlich eher, dass absolut nichts darauf hindeutet, dass der Mensch ein von einer göttlichen Macht bestimmtes Wesen ist. Alleine wenn man sich vergegenwärtigt wie alt unsere Erde ist und wie extrem gering die gegenwärtige Aufenthaltsdauer des Menschen ist. Alleine wenn man sich die Milliarden Jahre der Erdgeschichte anschaut, das permanente Werden und Vergehen. Alleine dass man den Menschen in die Kette der Evolution einreiht.
Alleine die rießigen Dimensionen des Universums.
Natürlich beweist Naturwissenschaft nicht, dass es Gott nicht gibt. Schaut man sich aber die Fakten an, erscheint es mir manchmal äußerst größenwahnsinig überhaupt daran zu glauben der Mensch sei in irgendeiner göttlichen Form von größerer Besonderheit als die übrige Welt, oder gar eine Krone der Schöpfung für den überhaupt die Welt nur existiert.
Da stimmen doch Faktenlage und Anspruch nicht mehr überein, oder?
(31-07-2013, 22:58)Mustafa schrieb:(31-07-2013, 22:18)Gundi schrieb: Wer baut Kirchen für einen Gott, so wie Kant ihn sieht?
Jeder der glaubt, und seinen Glauben kulturell zum Ausdruck bringt.
Wenn Gott nur noch als nützliches Vehikel dient um gesellschaftliche Moral bzw. Werte fest zu setzen bzw. gesellschaftlich zu verankern (und der Gläubige gar nicht mehr an die reale Existenz eines personifizierten Gottes glaubt, auch nicht mehr an Himmel und Hölle, Jenseits etc.), dann sehe ich irgendwie keine Zukunft mehr für Glauben.
Ich denke die wenigsten Menschen sehen den Glauben nur als praktisches Mittel einer Gesellschaft an so wie du (und wohl auch Ekkard) das tust. Glauben die meisten nicht wirklich an eben den "weißen Mann mit Rauschebart", bildlich gesprochen?
Und würden sich viele nicht vom Glauben abkehren, wenn Gott nur noch als notwendige Idee angesehen wird?
