(02-08-2013, 22:37)Gundi schrieb: Ich sehe die Würde weniger als ideellen Wert, als vielmehr als einen rein praktischen Wert.
Kant spricht da ja auch von der praktischen Vernunft, und die bedeutet ja keinen Widerspruch zum ideellen Wert, im Gegenteil.
Was ich meine, ist die kulturelle Verarbeitung, die Bezugnahme der Menschen zu Ideen.
Auch wenn deren Ursprung so abstrakt wie der Kant'sche ist, so assoziieren Menschen Dinge aus ihrem Leben in Bezugnahme zu diesem "Gott".
Oder vielleicht andersrum ausgedrückt:
Ohne dass man soviel Ahnung von Gott hätte, um eine Hypothese aufzustellen, stellt man sich hin, und spricht dieses "Monstrum" an Universum, dem wir völlig ausgeliefert sind, einfach mal als "Gott" an.
Das kann auch völlig unverbindlich geschehen, z.B. in künstlerischem oder philosophischem Rahmen.
Wobei die "abstrakten" Deutungen von Gottesideen wie schon gesagt keine Neuerscheinung sind, sondern von "Gelehrten" auch schon in der Antike vertreten wurden.
Z.B. bei Origenes.
Allein die Idee "Gott als logos" ist höchst abstrakt.
Nicht weniger die Deutungen des Werks Jesu. Mit einfacher Wörtlichnehmerei wird man auch der damaligen Theologie nicht wirklich gerecht.

