06-09-2013, 13:42
(03-09-2013, 19:07)Bion schrieb: Wer darauf besteht, dass bei den Mutationsvorgängen ein Schöpfer seine Hand im Spiel haben müsse, müsste diesen auch für etwaige Unzulänglichkeiten des Verlaufs seiner Schöpfung verantwortlich machen.
- Diesen Teil der "Schöpfung" blenden gottgläubige Menschen sehr oft aus oder verdrängen die von Bion genannte Schlussfolgerung.
- Andere sehen oder erhoffen sich zumindest - in solchen Störungen im harmonischen Weltbild des Glaubens einen uns nicht bekannten Plan Gottes, dessen Sinneröffnung im Jenseits erfolgen wird (z.B. Romano Guardini).
- Und die ganz "beinharten" Glaubenden sehen solche Phänomene des Schreckens als Hinweis darauf, dass Gott eben keineswegs einfach ein "lieber Gott" ist sondern eben auch archaische alttestamentarische Züge trägt.
Der einfachste Erklärungsversuch, dass kein personaler Schöpfergott existieren könnte, wird als unerträglich abgelehnt. Plötzlich ein Leben ohne transzendenten Sinn, ein Leben ohne Halt unter den Füßen, ein Leben ohne den süßen Traum von einem "liebenden Gott"!?!?
Den radikalen Verzicht auf Gott trauen sich diese hartnäckigen sog. Atheisten. Aber die sind ja wohl vom Teufel besessen, dem Gott laut Bibel in dieser Welt viel Macht verliehen hat.
Wären wir Menschen nur von "Ratio" bestimmt, dann gäbe es wohl mehr von diesen Atheisten. Aber nicht jeder kommt mit seinem bisschen Vernunft gegen eine Welt von inneren Ängsten an. Und vom Glaubenszweifel bis zur Verzweiflung ist ein kurzer Weg. Gläubige, wehret also schon den Anfängen!

