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Wann lösten sich die Christen vom Judentum, was waren die Gründe?
#1
(19-04-2014, 01:52)Sinai schrieb: Bis zum Ende des Bar Kochba Aufstandes 135 gab es Doppelzugehörigkeiten.
Diejenigen Christen, die aus dem Judentum kamen (Judenchristen) blieben bis 135 in der Synagoge.



(19-04-2014, 02:01)Harpya schrieb: Wieso, erhöhen Aufstände die Anzahl der Christen ?


Das hast Du falsch verstanden.

Im Bar Kochba Aufstand verhielten sich die getauften Juden gewaltlos.
Daraufhin wurden sie 135 aus den Synagogen hinausgeschmissen.
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#2
(19-04-2014, 01:52)Sinai schrieb: Diejenigen Christen, die aus dem Judentum kamen (Judenchristen) blieben bis 135 in der Synagoge.
Und oft genug auch danach.
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#3
Getaufte Juden verblieben sehr lange in der Synagoge. Auch nach dem Jahre 70
Nach dem von Rom niedergeschlagenen Bar Kochba Aufstand wurden die getauften Juden aus den Synagogen ausgeschlossen.

"Eine neue Phase kam nach dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand im Jahre 135. Da die Christen auch hier die Waffengemeinschaft mit den jüdischen Kämpfern ablehnten, wurden sie selbst von diesen angegriffen." Judenchristen – Wikipedia
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#4
Der Titel des Themas ist ein wenig ungeschickt formuliert: "Wann lösten sich die Christen vom Judentum, was waren die Gründe?"

Die getauften Juden lösten sich nicht vom Judentum, sie wurden im Jahre 135 aus den Synagogen ausgeschlossen. Das waren sehr oft menschliche Tragödien, Familien wurde zerrissen.

Gerade im Judentum, das so großen Wert auf die Familie legt, war das für die Beteiligten besonders schlimm. Die getauften Juden verhielten sich nicht einheitlich. Ein heute nicht mehr quantifizierbarer Teil erkannte, daß ein Leben ohne Familie für sie nicht denkbar ist und distanzierte sich vom Christentum, um in der Synagoge und damit auch in der Familie verbleiben zu können. Sie blieben dem christlichen Gemeindeleben fern und wollten 'innerlich' Christen verbleiben – dies war ihnen aber verwehrt, da sie aufgrund des fernbleibens alsbald in der christlichen Gemeinde als Abtrünnige bezeichnet und sodann ausgeschlossen wurden. Die Christen redeten nicht mehr mit ihnen. Die Idee des 'informellen' Christseins ging nicht auf

Andere getaufte Juden blieben dem Christentum zunächst treu und nahmen den Ausschluß aus der Synagoge auf sich. Aber nach kurzer Zeit mußten sie erkennen, daß sie auch aus der Familie ausgeschlossen waren. Anfänglich hatten sie gehofft, daß die Familie sie weiterhin liebevoll behandeln würde – aber sie hatten den Einfluß der Synagoge unterschätzt. Die Eltern und die Geschwister redeten nicht mehr mit ihnen. Nach kurzer Zeit verließen dann einige (?) die christliche Gemeinde um dann wieder zur Synagoge und damit zur Familie zurückkehren zu können.

Wie dem auch sei, ab 135 mußten sich die Leute entscheiden. Eine Doppelmitgliedschaft war nicht mehr möglich.
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#5
Wo kann man das alles nachlesen ?

Ich sehe da nur das alles möglich war wie die Leute sich verhielten.
Wie immer.

Diese Familiengeschichten, sind das Einzelfälle oder systemisch.
Hört sich alles stark nach Spekulation an.
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#6
(19-04-2014, 15:43)Sinai schrieb: Der Titel des Themas ist ein wenig ungeschickt formuliert: "Wann lösten sich die Christen vom Judentum, was waren die Gründe?"

Weil das eigentliche Christentum wie wir es heute kennen, gar nicht im damaligen Judäa entstanden ist, sondern erst einige Jahrzehnte später zwischen Griechenland und Rom. Das Christentum nach den 4 Evangelien der Bibel, baut sich auf den Evangelien der Bibel auf.

Also muss man sich mal logisch daran orientieren, dass diese Evangelien aus der Bibel zuerst da sein mussten. Und die tauchen zum ersten Mal nach der Zerstörung des Jüdischen Tempels auf. Zusammen mit noch vielen anderen.
Und diese anderen, stehen oft nicht nur teilweise in Widerspruch zu den 4 biblischen, sondern erzählen die Geschichte auch in völlig anderen Zusammenhängen mit einem anderen Verlauf der Ereignisse.

Der vernünftige und sich selbst gegenüber ehrliche Mensch wird sich also die Frage, warum und weshalb sich die Christen vom Judentum abspalteten, ganz anders stellen und auch stellen müssen.

Da ich mir selber erst gar nicht die Prämisse einer authentisch waren Geschichte um Jesus setzen muss, bin ich mir sicher, dass das Christentum nie wirklich etwas mit dem eigentlichen Judentum zu tun hatte. Sondern sich nur auf dieses (dr)aufsetzte.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#7
(19-04-2014, 19:25)Geobacter schrieb: . . . bin ich mir sicher, dass das Christentum nie wirklich etwas mit dem eigentlichen Judentum zu tun hatte. Sondern sich
nur auf dieses (dr)aufsetzte.


Interessante Theorie.
Aber was glaubst Du, was das Judentum da für ein Theater gemacht hätte !
Das Judentum hätte sich sehr verwehrt dagegen.

Aber im Gegenteil.
Der Talmud bezeichnet Jesus ausdrücklich als Juden und zwar als einen Thorastudenten:
Babylonian Sanhedrin 107b – "The master said: Jesus the Nazarene practiced magic“
Babylonian Sotah 47a – "The master said: Jesus the Nazarene because he practiced magic"

As a sinful student who practiced magic and turned to idolatry
Jesus in the Talmud - Wikipedia, the free encyclopedia
en.wikipedia.org/wiki/Jesus_in_the_Talmud‎
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#8
(19-04-2014, 15:43)Sinai schrieb: Die getauften Juden lösten sich nicht vom Judentum, sie wurden im Jahre 135 aus den Synagogen ausgeschlossen.

Es wurden auch schon vor 135 nC allzu eifrig missionierende Christen aus Synagogen geworfen, andererseits haben Christen noch im 3. Jh nC problemlos Synagogen aufsuchen können.
MfG B.
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#9
(19-04-2014, 22:10)Sinai schrieb:
(19-04-2014, 19:25)Geobacter schrieb: . . . bin ich mir sicher, dass das Christentum nie wirklich etwas mit dem eigentlichen Judentum zu tun hatte. Sondern sich
nur auf dieses (dr)aufsetzte.

Interessante Theorie.
Aber was glaubst Du, was das Judentum da für ein Theater gemacht hätte !
Das Judentum hätte sich sehr verwehrt dagegen

wieso?

den juden ist doch im allgemeinen ziemlich egal, was andere machen. ihr glaube scheint mir recht selbstgenügsam

(19-04-2014, 22:10)Sinai schrieb: As a sinful student who practiced magic and turned to idolatry
Jesus in the Talmud - Wikipedia, the free encyclopedia
en.wikipedia.org/wiki/Jesus_in_the_Talmud‎

kein sehr nettes bild von jesus - warum also hätten juden sich mit den nachfolgern eines "sündigen zauberers" auch nur abgeben sollen?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#10
(19-04-2014, 22:26)Bion schrieb: Es wurden auch schon vor 135 nC allzu eifrig missionierende Christen aus Synagogen geworfen

Hast recht.
Bereits Jesus und die 12 Apostel


(19-04-2014, 22:26)Bion schrieb: andererseits haben Christen noch im 3. Jh nC problemlos Synagogen aufsuchen können.

Meinst Du generell – oder in vereinzelten Ausnahmefällen ?
Meinst Du als Gast "aufsuchen" oder meinst Du Mitgliedschaft ?
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#11
(19-04-2014, 22:58)Sinai schrieb: Meinst Du generell – oder in vereinzelten Ausnahmefällen ?

Es werden nicht wenige gewesen sein.

Origenes greift in seinen Homilien Christen an, die jüdische Fasten- und Festzeiten einhalten, und muss Christen, die ihm am Sonntag zuhören, davor warnen, auf das zu hören, was sie am Tag zuvor in der Synagoge gelernt hatten (Homilie zu Leviticus 5,8; Selecta zu Ex 12,46).
MfG B.
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#12
Geobacter schrieb:Da ich mir selber erst gar nicht die Pämisse einer authentisch wahren Geschichte um Jesus setzen muss,... Welche Bedeutung würdest du Jesu zuweisen?
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#13
(19-04-2014, 22:26)Bion schrieb: andererseits haben Christen noch im 3. Jh nC problemlos Synagogen aufsuchen können.

Die im 21 Jh. doch auch.
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#14
(20-04-2014, 13:53)Karfreitag schrieb: Geobacter schrieb:Da ich mir selber erst gar nicht die Pämisse einer authentisch wahren Geschichte um Jesus setzen muss,... Welche Bedeutung würdest du Jesu zuweisen?

Der einer fiktiven Heldenfigur des spätantiken griechischen Hollywood.

Mit der Begründung dass:

a) im Sinne von Gut und Böse immer jene die Besten sind, die sich selber in die Pfanne und auf den Teller legen.

b) das Christentum eine Art Schwarmintelligenz ist, welches die zahlreichen eigenen leiblichen Nachkommen als Nächste mehr liebt, als die Nachkommen anderer Nächster.
Somit müssen die Christen ständig Missionare in die Welt hinaus schicken, um für die vielen eigenen Nachkommen neue Lebensräume (Territorien) zu erschließen und möglichst mit nichts als einem Gott dafür zu bezahlen, welcher einem nur mehr 2 Möglichkeiten offen lässt, wenn man ihm einmal begegnet ist.
Nämlich Ewiges Leben, oder ewige Verdammnis.

Ich bin mir zwar sicher, dass der einzelne Christ nichts von all dieser Schwarmintelligenz weis oder ahnt, welcher er ein Teil ist, aber nimmt man zum Vergleich Ameisen, die ja auch Geschöpfe des Gottes Leben sind, so versteht man etwas leichter, dass Schwarmintelligenzen ein sehr effizientes Modell der Brutpflege sind.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#15
Na, das trifft ja wohl auf alle Menschen zu! Welche Mythen im Einzelnen verbreitet werden ist dabei gleichgültig. Hauptsache ist die Gruppendynamik.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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