11-09-2013, 21:47
(06-09-2013, 17:20)Ekkard schrieb: Der Schöpfer schafft keine Krebskrankheit, sondern er stellt uns - in dieser Deutung die Welt zur (begrenzten) Verfügung
das, mit verlaub, ist doch beschönigendes drumherumgerede
ok, wir sind uns ja eh schon einig, daß dieser "schöpfer" keine faktische realität besitzt, sondern nur "opium des volks" ist - du nennst es "Tradition und Mythos in der menschlichen Gesellschaft". und verfällst dann in denselben duktus wie alle gläubischen, sich nur das schöne und angenehme aus diesem denkgebäude herauszupicken und die weniger schönen und angenehmen, wiewohl sich logisch zwingend ergebenden, aspekte auszublenden
genau diese intellektuelle kapitulation bzw. der versuch der volksverarschung, als der dieses vorgehen empfunden wird, ja vom denkenden menschen geradezu empfunden werden muß, gibt doch gerade den glauben der lächerlichkeit preis
egal wie du es nennst (meinetwegen auch den geradezu rührenden euphemismus "er stellt uns die Welt zur (begrenzten) Verfügung" - "in dieser Deutung", daß nämlich ein schöpfer die welt erschaffen hat, ist er natürlich auch verantwortlich und haftbar zu machen für krebs, vulkanausbrüche und mundgeruch
gläubische mögen sich ja noch selbst betrügen wollen, indem sie diese zwingende logisch konsequenz ausblenden oder gar sophistisch wegdiskutieren wollen - aber genau das macht es doch einem ehrlich zu seiner eigenen denkfähigkeit stehenden menschen unmöglich, sich mit diesen gemein zu machen. motto: mich dieser gruppe zugehörig zu fühlen, verbietet mir meine selbstachtung
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

