17-09-2013, 13:42
(17-09-2013, 11:34)Lelinda schrieb: Ich finde, die Apokalypse ist trotzdem ein fürchterliches Buch, das sich von einer normalen Horrorgeschichte hauptsächlich darin unterscheidet, dass sie behauptet, die Zukunft zu beschreiben. Früher konnte man sie vielleicht ganz gut gebrauchen, um den Leuten Angst zu machen. Aber jetzt, in zivilisierten, humanen Zeiten, kann ich nicht nachvollziehen, dass sie immer noch in der Bibel steht.Schließlich kann man den Gott in der Apokalypse doch nur noch barbarisch und sadistisch nennen. Der auch oft grausame und jähzornige Gott des Alten Testaments wirkt doch dagegen geradezu harmlos.
Um 600 begann die Iro-Schottische Mission. Mönche in Irland und Schottland lernten in den Klöstern die deutsche Sprache und reisten dann aufs Festland, um die "Religion der Liebe" zu verkündigen. Sie erzählten den analphabetischen Menschen, wie lieb Jesus gewesen ist.
Die Horrorbotschaft der Apokalypse verheimlichten sie natürlich.
(Hätte ohnehin niemand verstanden, und die Menschen hätten die Überbringer von solchen Botschaften verjagt oder erschlagen.)
Langsam wurde Europa christianisiert, ohne daß die Menschen eine Ahnung hatten, was sie sich da alles einhandelten.
Es wurden ihnen nur die schönen und wertvollen Geschichten der Bibel erzählt (Adam und Eva, Kain und Abel, Sodom und Gomorrah, Sintflut, Flucht aus Ägypten, Goldenes Kalb, das Leben Jesu) so wie die heutigen Kinderbibeln, das sind vielleicht 20 % der gesamten Bibel.
Der Rest wurde den Menschen verheimlicht. Es bestand sogar ein Bibelverbot.
Und dann, Jahrhunderte später, wurde den Menschen eine deutsche Fassung der Bibel auf den Tisch geknallt, wo alles drinnen stand.
Und es wurde den Menschen gesagt: "lest es genau durch, das ist Euer Glaube."
Ein klarer Fall von Übertölpelung.
Viele Menschen, die heute die Apokalypse lesen fragen sich: "Ist das wirklich meine Religion? Will ich das wirklich?"
Für mich ist die Apokalypse kein christliches Buch.