20-09-2013, 08:16
Zitat:Die verbreitete Abneigung gegen die Offenbarung ist wohl auf das von Kirchen und sonstigen christlichen Gemeinschaften gezeichnete Bild Jesu zurückzuführen, der in Seiner Botschaft die Bedeutung des Liebes-Gebots hervorhob.Das Bild, das Jesus von Gott zeichnet, ist größtenteils das eines autoritären Herrschers. Ich weiß nicht, was du meinst. Wo in der Offenbarung steht etwas von Nächstenliebe oder auch nur von Liebe allgemein?
Die Abneigung liegt wohl eher daran, dass die meisten Leute keinen Gott anbeten wollen, der die Menschheit derart sadistisch behandelt wie in der Offenbarung. Zum Glück wissen wir heute, dass schon die Schöpfungsgeschichte (wenn man sie wörtlich nimmt) falsch ist, und kann entsprechendes auch für die „Endzeit“-Geschichte annehmen. Früher wusste man das nicht und war deswegen gezwungen, alles zu glauben und sich negativ(st)e Aspekte schönzureden, um diesen barbarischen aber allmächtigen Gott nicht zu verärgern. Auch die Apokalypse.
Zitat:Dabei werden etwa das 24. Kapitel des Matthäusevangeliums einschließlich der entsprechenden Parallelen in den anderen Synoptischen Evangelien unterschlagen.Mag sein. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied zwischen der Offenbarung und Jesu Endzeit-Szenarium: Während die vielen Katastrophen (wie Erdbeben und Kriege), die dem Weltende vorausgehen sollen, in den Evangelien noch als unvermeidbar bezeichnet werden (und mit den Wehen verglichen werden, die der Geburt eines Kindes zwangsläufig vorausgehen), handelt es sich dabei in der Offenbarung nur um Willkür Gottes, der die Menschen erst einmal lange foltert, bevor er sie auf grausige Weise sterben lässt.
Anscheinend zur Freude des Autors, denn er beendet seinen Text ja mit der Hoffnung, dass es möglichst bald so weit ist. Entsprechend fehlen in der Offenbarung auch Tipps, wie man die negativen Auswirkungen dieser Vorboten möglichst gering halten kann. In den Evangelien gibt es sie aber.
Erkennst du den Unterschied?