01-10-2013, 17:04
(01-10-2013, 15:29)paradox schrieb: Gott hatte ja selbst Adam und Eva verboten von der Frucht des Baumes zu essen. War das etwa gar nicht ernst gemeint?
Es gibt eine Bibelstelle (Ich hab grad keine Bibel hier - Mist! Bin umgezogen und jetzt kann ich es dir nicht nachschlagen, werd ich aber nachreichen!), in der Gott sinngemäß das folgende sagt, nachdem Adam und Eva schlussendlich verschwunden sind: Zum Glück haben sie nicht auch noch vom Baum der Unsterblichkeit gegessen, dann hätte ich jetzt nämlich ein echtes Problem. (Sehr flapsig formuliert.) Man könnte also mutmaßen, dass Gott den Menschen den Genuss dieser Frucht nicht verboten hat, um sie, sondern sich selbst (und zwar vor möglichen Konkurrenten) zu beschützen.
Oder man könnte natürlich auch darüber nachdenken, ob die Schöpfungsgeschichte(n) der Bibel vielleicht gar keine echten Gebote Gottes transportieren, sondern ein durchaus kreativer und vor allem praktikabler Versuch waren, die Frage nach dem "Woher" zufriedenstellend zu beantworten. In diesem Fall wäre die Schöpfungsgeschichte nicht mit den Geboten an anderer Stelle der Bibel gleichzusetzen, die ja zumeist einen ganz nützlichen Zweck verfolgten oder zumindest der Gemeinschaft der Gläubigen Juden der Christen durch Abgrenzung eine Identifikation zu verleihen versuchten. Oder fällt dir ein überzeugender Grund ein, warum Gott die Menschen von Selbsterkenntnis und Bildung fernhalten wollte? Da ist im Gegenzug die Idee der Reinheit beim Genuss der richtigen Nahrungsmittel fast schon richtig nachvollziehbar.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)