30-10-2013, 01:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-10-2013, 01:53 von Hikikomori.)
(30-10-2013, 00:54)Sinai schrieb:(30-10-2013, 00:23)Hikikomori schrieb: Natürlich ist es schwer zu erfassen wieviele Tiere direkt und indirekt davon betroffen sind, ganz zu schweigen davon daß die Schwächung durch einen Krebs und ein dadurch verfrüht eingetretener Tod schwer zu quantifizieren ist
ich weiß, was Du meinst: auch Wildtiere (Wölfe, Seeteufel) haben Krebs.
Aber könnte da nicht argumentiert werden, daß das von der vom Menschen hervorgerufenen Umweltverschmutzung herrührt ?
Stichworte wie Tschernobyl oder Verschmutzung der Meere wären hier zu erwarten . . .
Eine Korrelation besteht wahrscheinlich, ist aber noch schwerer festzunageln als die Wirkung an sich. Tasmanische Teufel leben mittlerweile fast nur noch an extrem abgeschiedenen Orten, die Strahlenbelastung liegt auch nicht viel höher als anderswo und betrifft andere Spezies nicht so offenkundig, sind hauptsächlich dämmerungsaktiv(Ozonloch) und der Krebs der sich meistens im Gesicht durch Tumore zeigt die die Tiere verhungern lassen wenn sie nicht vorher sterben ist ansteckend. Diese spezielle Art von Krebs wird also womöglich durch Viren verursacht die beim Beißen/Kratzen übertragen werden. (Die Tierchen heißen nicht ganz zu unrecht "Teufel" :D)
Ein Beispiel daß einen deutlich klareren Einfluß durch den Menschen nahelegt ist die Krebsrate bei Belugawalen im St.Lawrence-Fluß, dessen Verschmutzung ebenso wie die Rate an Darmkrebs unter den dort lebenden Tieren stark erhöht ist.
Krebs an sich ist biologisch wohl unvermeidlich, auch wenn es Spezies gibt die nahezu immun gegen die ansonsten auftretenden Auswirkungen von Krebs scheinen.
Die "Fähigkeit" Kopierfehler beim regenerativen Prozess zu machen, also bei der Produktion von neuen Zellen für Wachstum oder Ersatz für Verschleiß ist wohl ein Nebenprodukt der Kopierfehler beim reproduktiven Prozess, die Mutationen ermöglichen auf die Selektion wirken kann. Evolutionsbiologie sieht Mutation als die wohl wichtigste Triebfeder für Evolution, also für "Fortschritt" in der Entwicklung von Leben. Ohne Mutationen kann Selektionsdruck kaum wirken, dafür braucht es schließlich zuerst einmal Abweichung.
Da der gelegentliche Kopierfehler oder Schaden am Genom für Evolution unabdingbar ist, gehört die Möglichkeit Krebs zu entwickeln wohl zu den Dingen mit denen man sich abfinden muss. Wohlgemerkt die Möglichkeit, daß man sich mit den Auswirkungen nicht abfinden muss zeigen nicht nur Spezies wie der Nacktmull sondern auch die moderne Medizin.
Es gibt Thesen im Bereich der Evolutionsbiologie die starke Anstiege in Artenreichtum innerhalb, relativ gesehen, kurzen Phasen annehmen, und als eine mögliche Ursache werden gestiegene Strahlenbelastungen durch Umweltveränderungen diskutiert, wohlgemerkt zu Zeiten lange vor dem Menschen. Siehe Punktualismus.
Forschungen in Medizin, Biologie, Geologie nähren die Vermutung daß menschliche Umweltverschmutzung zu einem Anstieg der Krebsraten geführt hat. Allerdings sind Krebserkrankungen auch in einer Welt ohne den Menschen unvermeidlich. Strahlenbelastung gibt es immer, mit oder ohne Atomtests, GAUs und Ozonloch. Schadstoffbelastung, wie Feinstaub oder Blei beispielsweise, gibt es auch ohne den Menschen. Viren sowieso. Die Mengen sind nur drastisch gestiegen, und damit auch die Anzahl der Fälle. Aber eine 0%-Krebsrate gibt es nicht, hat es nie gegeben und bedenkt man die Alternative ist daß wohl auch ganz gut so.
Krebs und ähnliche Krankheiten als Strafe Gottes anzusehen ist auch aus ganz praktischer Sicht Unfug. Damit wird aus etwas Bekämpfbarem etwas Unvermeidliches, aus einem medizinischen, gesellschaftlich-wirtschaftlichem Problem ein spirituelles, inklusive Ursachenforschung in der falschen Richtung und der Suche nach einem Sündenbock.

