18-11-2013, 01:49
(17-11-2013, 15:48)Bion schrieb: Archaische Traditionen, die gesellschaftlich stark etabliert waren, wurden von neuen Religionen in der Regel nicht verdrängt, sondern integriert. Dort, wo weibliche Beschneidung gepflegtes Ritual war (zB in Afrika), wurde dieses mit einer neuen Begründung ausgestattet. Dass auch Christen- und Judentum einen stark verwurzelten Brauch nicht aushebeln konnten, lässt sich recht anschaulich am Beispiel Äthiopiens darstellen.
In keinem heiligen Buch des Christentums wird Beschneidung gefordert und im Tanach jedenfalls m.W. nicht die Beschneidung weiblicher Genitalien, was bedeutet, dass sich dort prä-monotheistische Volksbräuche nicht eingeschlichen haben, im Gegensatz zum Islam, wenn sie sich denn dort in die Verschriftung der Sunna eingeschlichen haben sollten und nicht bereits schon in die Vorstellungen Mohammeds.