31-12-2013, 16:50
(31-12-2013, 14:25)Harpya schrieb: Im Kodex des Kanonischen Rechts, Kanon 331 von 1983, lautet die Definition:
„Der Bischof der Kirche von Rom, in dem das vom Herrn einzig dem Petrus, dem Ersten der Apostel, übertragene und seinen Nachfolgern zu vermittelnde Amt fortdauert, ist Haupt des Bischofskollegiums, Stellvertreter Christi und Hirte der Gesamtkirche hier auf Erden, deshalb verfügt er kraft seines Amtes in der Kirche über höchste, volle, unmittelbare und universale ordentliche Gewalt, die er immer frei ausüben kann.“ (wiki)
Also recht neu mit dem Stellvertreter, das hat die Kirche ja spät gemerkt,
so ganz aktuell war sie ja nie.
Da haben sich die Jungs ja einen netten Freibrief selbst ausgestellt.
Richtig, so leicht kann man solche Schäfchen manipulieren, die ihren Glauben nicht selbst kritisch und ehrlich auf Glaubhaftigkeit prüfen. Die Kirchenbosse lügen im Katechismus in Artikel 85 sogar eine von Jesu Christi erteilte Vollmacht vor:
,,Die Aufgabe aber, das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes authentisch auszulegen, ist allein dem lebendigen Lehramt der Kirche" - das heißt den Bischöfen in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri, dem Bischof von Rom - ,,anvertraut, dessen Vollmacht im Namen Jesu Christi ausgeübt wird" (DV 10).
Siehe http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_PS.HTM)
Fakt ist - und das belegt das Lügen: von dieser Vollmacht steht noch nicht einmal andeutungsweise etwas in der Bibel, in der aber von dem Namensgeber des Christentums definitiv das Letzte Gericht noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger angekündigt wird. Logischerweise bestand für Jesus deshalb nicht der geringste Anlass - vorausgesetzt, das würde alles so stimmen, wie es im christlichen Buch der Widersprüche und Universalausreden steht - außer den an seine Jünger und an Paulus erteilten und ausdrücklich im NT erwähnten Vollmachten weitere Vollmachten für die Verkündigung seiner Lehre zu erteilen.
Jetzt haben die leichtgläubigen Christen natürlich das Problem, sich wie die Religionsmacher selbst Ausreden zu konstruieren, die zwar keinerlei biblische Basis mehr haben, aber für sie selbst glaubhaft machen sollen, dass Jesus und Paulus und Petrus NICHT davon ausgegangen sind, dass das Letzte Gericht und das Ende aller Dinge schon vor über 19 Jahrhunderten erfolgen wird.
Von der Weisheit der Weisen, die Jesus Geschenke gebracht haben sollen, zeugt es zumindest nicht, wenn dem Sohn einen unendlich vollkommenen Gottes, der alles vollbringen kann, was ihm gefällt, indirekt unterstellt wird, so dumm gewesen zu sein, keine unmissverständliche Regelung für die Leitung einer Kirche mit jahrtausende langen Zukunft zu hinterlassen.