(06-01-2014, 15:11)paradox schrieb: Hier steht wiederum bei der natürlichen Selektion, diese sei nichtzufällig. Ist die Erklärung ungenau oder ist damit etwas anderes gemeint?
Ich dachte nach den bisherigen Erklärungen jedenfalls, dass auch die Anpassung an die geänderten Umweltbedingungen zufällig erfolgt.
Die Anpassung des Organismus an einen Selektionsdruck ist zufaellig, deshalb kann sie ja auch daneben gehen. Die Selektion selbst ist aber nicht zufaellig, weil die Population ja auf ein ganz bestimmtes Selektionskriterium trifft.
Nimm z.B. wieder das Beispiel Kiemen und Wasser.
Zufaellig sind hier:
1. Hat ein Organismus Kiemen, ja oder nein? (Resultat von Mutation und/oder Gendrift)
2. Ob an einem bestimmten Ort nun gerade Wasser ist oder nicht (das Selektionskriterium)
Nichtzufaellig ist hier:
3. Das Ueberleben eines Organismus, der mit dem Wasser zurechtkommen muss. Wenn er Kiemen hat, ueberlebt er*. Es wird nicht zufaellig zwischen Kiementraegern und Nichtkiementraegern entschieden, die Auswahl folgt einem ganz bestimmten Kriterium, naemlich ob der Organismus noch atmen kann oder nicht. Deshalb hat man ja dann als Resultat eine Population, die an die Bedingungen angepasst ist.
Gut, das Beispiel ist ein bisschen drastisch, und die meisten Selektionen verlaufen weniger dramatisch. Im Prinzip geht's letztlich darum, wer mehr Nachkommen hochzieht und damit einen immer groesseren Anteil an der Population stellt, bis der benachteiligte Populationszweig irgendwann herausverduennt ist.
*Eine andere Ueberlebensstrategie waere hier natuerlich z.B. auch, wenn der Organismus es irgendwie schafft, aus dem Wasser herauszukommen. Ich wollte das Beispiel nur simpel halten.