12-01-2014, 15:43
(12-01-2014, 01:36)Ekkard schrieb: 1) Ich verstehe nicht, wie man sich mit Leuten heiße Wortgefechte liefern kann, die keinerlei Unterscheidung kennen zwischen Methoden zur Naturbeschreibung und deutender Vorstellung.
(12-01-2014, 11:35)Maranatha schrieb: Ad 1) Leider das ist völlig inkonsinstente Haltung, denn es gibt keine wertfreien Urteile. Wie bitte schön kannst Du über etwas urteilen, ohne es zu bewerten. Vollkommen unmöglich, und damit gewinnt Deine Argumentation einen Knacks denn Du nicht mehr gerade biegen kannst.Das verstehe, wer kann! Es geht eben gerade n i c h t um Urteile, sondern um B e s c h r e i b u n g e n ! Erst "deutende Vorstellung" enthält Urteile.
(12-01-2014, 11:35)Maranatha schrieb: Dennoch schafft jedes wissenschaftliche Modell auch seine eigene Wirklichkeit die eigentlich nur in diesem Modell wirksam ist. Nun mal im Ernst, wie sollte die Wissenschaft die objektive Realität erfassen, wenn sie die Wirklichkeit "semper et ubiquae" mit der gleichen Sinnesorganen an der Wirklichkeit messen muss, und das ist die Selbstreferentialität von Aussagen.Ein Modell "schafft" überhaupt keine Wirklichkeit. Das hatte ich schon weiter oben beschrieben. Die Wirklichkeit ist eine naturgegebene Einrichtung, die wir nicht unmittelbar wahrnehmen können. Also "erfasst die Wissenschaft" niemals die objektive Realität, sondern sie beschreibt unter bestimmten Randbedingungen, wie sich die Beobachtungen/Messergebnisse zueinander verhalten.
Was daran ist selbst-referenziell? Unsere Sinne tun nichts anderes als unsere Messinstrumente. Die Vokalbel "selbst-referenziell" bzw. "auf sich selbst bezogen" passt überhaupt nicht, weil von gar keinem Bezug die Rede ist. Wovon also schreibst du an dieser Stelle?
(12-01-2014, 11:35)Maranatha schrieb: Die Sinneswahrnehmungen sind sehr schwache Konsinstenz. Eine stärkere wäre da die Überprüfung der Erfahrung, aber selbst diese Methode versagt zunehmend. D. Hume, Empirist und Logiker sagte es seinerseits, das es unmöglich ist.Ich habe keine Ahnung, von was du hier schreibst. Entweder, dies ist der "alte Hut" des so genannten Höhlengleichnisses, m. a. W. wir nehmen nicht die Realität wahr, sondern nur deren Abbild auf unseren Geist, unsere Vorstellungswelt. Oder du referierst, ohne selbst zu verstehen, wovon die Rede ist?
Eine irrationale Erkenntnistheorie ist ein Widerspruch in sich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "Logiker" gesunden Verstandes solche Begriffsbildungen verwendet.
(12-01-2014, 11:35)Maranatha schrieb: Seine Meinung, dass die Wiederholung (der Experimente!) nicht die geringste logische Kraft hat, aber unsere Erkenntnis und Denken beherrscht, führte ihn zu den Schluß, dass Logik und Vernunft in der Erkenntnis nur eine geringe Rolle spielen.Du reihst Sätze hintereinander, die sprachlogisch nichts miteinander zu tun haben. Jemand wie ich muss daraus den Schluss ziehen, dass entweder der Autor nicht weiß oder du nicht weißt, von was er schreibt. Aus den Grundkenntnissen wissenschaftlicher Methodenlehre kann ich undeutlich erahnen, worum es geht - zumindest in dem ersten Satz dieses Zitats.
Es ist nicht die Wiederholung von Experimenten die Rede, sondern von der prinzipiellen Wiederholbarkeit, was etwas ganz anderes bedeutet. Es ist richtig, dass eine schlichte Wiederholung von ergebnisgleichen Experimenten n i c h t logischerweisen den Schluss rechtfertigt, damit auf die (immer gültige) Realität schließen zu können. Aber auch das ist ein uralter Hut! Mag sein, dass er auf Prof. Popper zurück geht.
(12-01-2014, 11:35)Maranatha schrieb: Als die letzte Möglichkeit wäre die Überprüfung von Akzeptabilität der Aussagen, und damit enden wir im Zirkel. Also, die Modelle sind keinesfalls "objektive Konstruktionen" der Wirklichkeit, sondern subjektiv gefärbte Plausibilitäten. Ergo, die Wissenschaft lehrt keine Wahrheit sondern Approximationen und Plausibilitäten, so dass auch eine Theorie die zu 70% richtig ist noch immer falsch und inkonsinstent ist, und das Ganze wird von einem weltanschaulichen Gerüsst getragen...Du erzählst immer von Sachverhalten der Erkenntnislehre. Davon war aber keine Rede - im ganzen Thread nicht! Du nimmst nicht einmal zur Kenntnis, dass ich von "Beschreibung" geschrieben habe. An Theorien entlang kann man natürlich Erkenntnisse gewinnen. Aber nicht über die Realität sondern über das Verhältnis der Beobachtungen zueinander - ein feiner aber wesentlicher Unterschied! Es ist vollkommen richtig, dass "Wissenschaft" keine Wahrheit über die Realität lehrt, sondern nur über das Verhältnis unserer Beobachtungen zueinander!
Eine Theorie ist weder falsch noch richtig in einem absoluten Sinne und schon gar nicht zu "70%" - von was bitteschön? Sondern eine Theorie beschreibt, wie sich Beobachtungsergebnisse zueinander verhalten, ob Häufungen vorhanden sind, sich Verbindungen zu anderen Theorien ergeben oder fehlende Objekte gefunden werden sollten.
Eine Theorie ist dann "konsistent", wenn sie die bisherigen Messergebnisse befriedigend genau reproduzieren kann. Anderenfalls handelt es sich um eine Hypothese. (Auch hier gilt: Wovon schreibst du?)
An deinen Beweisen "zugunsten deiner Argumentation" finde ich nicht einen einzigen Beleg für was auch immer. Ich stelle lediglich fest, dass du dir Textstellen heraus suchst, in denen der Mensch quasi entthront wird, was dir offenbar nicht passt. Aber davon ist hier nicht die Rede.
Du hast vollkommen irrige Vorstellungen, was eine Theorie kann. Und du stellst dadurch Ansprüche an die Theorie (hier die der Evolution), die sie a priori nicht erfüllen kann. Und dann haust du auf dieses nicht-erfüllen-Können ein.
Was soll das?
(12-01-2014, 01:36)Ekkard schrieb: 2) Man müsste sich also zuvörderst darüber einigen, was das Absolute sein soll. Aber für eine Beschreibung der Naturphänomene ist diese Überlegung unnötig.
(12-01-2014, 11:35)Maranatha schrieb: 2) Wenn Du über etwas eine wissenschaftliche Aussage machst, dann musst Du es von allen Seiten beleuchten. Darunter fällt dann auch die Aussage über Verursachung oder Absolutheit, bzw. Kausalität. Auch hier ist Deine Aussage falsch.Nein, muss ich nicht. Eine wissenschaftliche Theorie folgt allein ihren Regeln. Natürlich mag es Seiten unseres Daseins geben, aus deren Perspektive man auch auf eine Theorie blicken kann. Aber da muss ich halt sagen: "Sorry, dazu ist diese Theorie nicht da!" (Und das beinhaltet jede Art von Meinung aus dem gesellschaftlichen Hintergrund. Diese sind definitiv sachfremd.)
(12-01-2014, 11:35)Maranatha schrieb: Warum übst Du hier eine Art des "absoluten" Relativismus aus, und erhebst damit Deine Meinung zum Mass aller Meinungen. Merkst Du es gar nicht? Du bist ein "absoluter" Relativist in jeder Beziehung. Du zensierst meine Threads und meine Aussagen und handelst gegen die Regel des Forums, gegen Pluralismus der Meinungen und gegen Menschenrechte. Warum?Ich tue nichts dergleichen! Zensiert wurden ausschließlich persönliche Anwürfe anderen Usern gegenüber. - Sorry, das ist meine Aufgabe hier, deren Anweisungen oder Mitteilungen ich in Grünschrift angebe. In allen anderen Fällen setze ich mich mit dem jeweiligen Text auseinander - und das fällt in deinem Fall tatsächlich schwer. Du neigst dazu, Ansprüche an die Wissenschaft zu stellen, die nicht erfüllbar und nicht verlangt sind. Auf diese prügelst du wild ein.
Du kannst nicht erwarten, dass man das nicht moniert!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard