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Ich glaube nicht an die Evolutionstheorie, möchte es aber (-;
(12-01-2014, 16:35)paradox schrieb: Also ist Hautfarbe ein Teil dieser Veränderung iSd ET?
Ich hätte da aber eher gesagt, dass die unterschiedliche Hautfarbe als Auswirkung äußerlicher Einflüsse (Sonne) entsteht.
Außerdem wäre das doch mit der ET nicht im Einklang, denn wenn die Veränderung der Hautfarbe eine innerhalb kürzerer Zeit (also keine Millionen an Jahren) machbare zufällige Mutation iSd ET wäre, dann müsste diese Veränderung überall auf der Welt zufällig auftreten und nicht nur in gewissen Regionen der Welt?

Die Sache mit der Hautfarbe hat mindestens zwei Anteile, die beide erblich sind. Eins ist eine gewisse Grundfarbe, das andere eine Anpassungsfaehigkeit an aeussere Gegebenheiten. Mit Grundfarbe ist gemeint, dass z.B. ein Einheimischer aus Nigeria eine dunkle Hautfarbe hat, die auch erhalten bleibt, wenn er z.B. nach Norwegen ziehen wuerde. Umgekehrt gibt es in vielen noerdlichen Laendern (hauptsaechlich Skandinavien und die Britischen Inseln) einen Hauttyp, wo der Grundton so weiss ist, dass die Haut von den Blutgefaessen rosa wirkt, ein Merkmal, dass oft (aber keineswegs immer) zusammen mit roter Haarfarbe gefunden wird. Dieser Hauttyp passt sich sehr schlecht an die Sonne an und ist sehr anfaellig fuer Sonnenbrand. In mittleren Breiten ist dann die sehr variable Hautfarbe verbreitet, die zwischen Sommer und Winter stark wechseln kann.

Was hier also vererbt werden kann, ist einerseits der Grundzustand (sehr hell bis sehr dunkel) und andererseits die Faehigkeit zur Anpassung der Pigmentierung an die Lichtintensitaet, die bei verschiedenen Menschen unterschiedlich ausgepraegt ist. Die eigentliche, direkte Anpassung an Lichtverhaeltnisse ist natuerlich keine Aenderung der eigentlichen Gene, sondern nur eine Regulation der Ablesung von Genen (also hier Anschaltung/Abschaltung der Pigmentproduktion). Dieser letztere Punkt ist dann natuerlich eine direkte Anpassung an aeussere Einfluesse und hat nichts mit der ET zu tun, vererbt wird nur der Grad der Faehigkeit dazu.

Bei vererbten Merkmalen sollte man nicht die Wirkung mit der Ursache verwechseln. Wir koennen wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Grundzustand des Menschen eine dunkle Pigmentierung ist, da wir aus Afrika kommen (okay, das ist jetzt lediglich eine These). Bei der Auswanderung nach Norden kam der Mensch dann in Gebiete niedriger Sonneneinstrahlung, was wahrscheinlich einen gewissen Vitamin D-Mangel zur Folge hatte. Leute mit hellerem Teint kamen da wohl etwas besser klar und hatten mehr Nachkommen, so dass sich die Eigenschaft durchsetzte.

(12-01-2014, 16:35)paradox schrieb: Mir fällt als weiteres Merkmal bei den Menschen ein, dass Asiaten eine leicht veränderte aber auffällige Augenform haben.

Ja sicher, die Ausgaenge der Traenengaenge sind nicht nackt, wie bei anderen Menschen. Das hilft wohl etwas bei extremer Kaelte, allerdings ist das eine unbewiesene Hypothese.

(12-01-2014, 16:35)paradox schrieb: Kann man denn sagen, dass die Entwicklung von verschiedenen Sprachen, auch etwas mit Evolution zu tun haben könnte?
Was mich da übrigens wundert, ist, dass wir Menschen zwar unterschiedliche Sprachen haben, aber bei Tieren einer Art unterstellen, dass sie dieselbe Sprache sprechen würden, obwohl diese vll. in unterschiedlichen Regionen der Welt leben.

Die Entwicklung der Faehigkeit zu sprechen selbst war natuerlich ein Riesenvorteil fuer den Menschen als Art, wird vererbt, und ist wahrscheinlich der Grund fuer seinen Erfolg. Die Sprachen selbst werden aber nicht vererbt, unterliegen also keiner biologischen Evolution. Allerdings ist der Mechanismus, wie sich eine Sprache in eine andere aendert, ganz aehnlich, wie die Prinzipien der Evolution, wahrscheinlich, weil Sprache auch an Populationen gebunden ist. Jede Sprache aendert sich laufend ein wenig, und wenn eine Population von Menschen getrennt wird, aendert sich die Sprache der verschiedenen Gruppen in unterschiedliche Richtungen, und irgendwann ist dann aus einer Sprache zwei geworden. Bei Sprachen geht das halt fixer als bei genetischen Merkmalen.

Zur Artenbildung durch "Sprache" bei Tieren gibt's uebrigens ein Beispiel: den Fitis und den Zilpzalp. Die sehen gleich aus, sind auch in der Eiszeit getrennt worden, aber ihre Gesaenge sind so unterschiedlich geworden, dass die Weibchen der jeweils anderen Art das gar nicht attraktiv finden, so dass das effektiv zwei Arten geworden sind.

(12-01-2014, 16:35)paradox schrieb: Was ich jetzt so aus den Erklärungen auch weiters abgeleitet habe, ist dass auch Evolution nicht zu einer "Verbesserung und Weiterentwicklung" führen muss.
Evolution führt aber demnach nicht automatisch zu Verbesserungen bzw. Weiterentwicklungen, sondern erst einmal nur zu Veränderungen.

Richtig. Bei biologischer Evolution weiss man immer erst hinterher, ob's eine Verbesserung war. Du kennst eventuell das Konzept von Spezialist und Generalist. Wenn Du zwei Populationen einer Art hast, die, sagen wir mal, von Samen lebt, und eine dieser Populationen ist aus irgendeinem Grund unheimlich gut darin, Haselnuesse zu finden, zu sammeln und aufzubrechen, die andere aber nicht und lebt von verschiedenen Samen, so wird sich die erste Population in einer Gegend, wo es fast nur Haselnuesse gibt, durchsetzen. Es kann sogar sein, dass sie so gut darin wird, dass sie sich vollkommen auf Haselnuesse spezialisiert, und die andere Population vollkommen verdraengt. Pech nur, wenn ploetzlich alle Haselnussstraeucher sterben; das ist dann die Stunde der anderen Population, die auch andere Samen isst.

Wer von beiden hatte hier die bessere Entwicklung durchgemacht? Das sieht man immer nur hinterher.


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RE: Ich glaube nicht an die Evolutionstheorie, möchte es aber (-; - von Ulan - 12-01-2014, 17:43

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