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Kann man Atheismus logisch und rational begründen?
(22-01-2014, 00:51)Ekkard schrieb: 1) "Die Atheisten" gibt es nicht. Das so genannte Multiversum ist keine (kosmologische) Theorie, sondern eine Hypothese, die derzeit nicht geprüft werden kann.
2) Sie und im Übrigen der Urknall haben mit der Weltanschauung rein gar nichts zu tun. Es handelt sich um kosmologische Beschreibungen, die den gegenwärtigen Kenntnisstand repräsentieren - mehr nicht!

1) Die gibt es und die sind in der Wissenschaft dominierende Kaste. Ich glaube, Du hast nicht gelesen, was R. Dawkins und R. Lewontin mit Kollegen gesagt haben, obwohl ich Dir zur Evidenz gepostet habe.
Hier noch einmal:
Dawkins sagte im Jahre 1959 folgendes : „Im evolutionären Denken gibt es für das Übernatürliche kein Bedürfnis und keinen Platz mehr. Die Erde wurde
nicht geschaffen, sie hat sich durch Evolution entwickelt... So sind auch
alle Pflanzen und Tiere auf der Erde Produkte der Evolution – auch
wir, Geist , Vernunft und Seele, Gehirn und Leib. Auch die Religion ist
evolutionär entstanden... Der evolutionäre Mensch kann keine Zuflucht
mehr in den Armen einer von ihm selbst erfundenen, vergötterten
Vaterfigur finden"."
Oder das:
Zum Beispiel steht im Einleitungskapitel des Standardwerkes über Biologie von Douglas Futuyma (1979, Universität New York): "Indem er ziel- und zwecklose
Variation mit dem blinden, erbarmungslosen Prozeß der Natürlichen
Zuchtwahl gekoppelt hat, hat Darwin theologische oder übernatürliche
Erklärungen der Lebensvorgänge überflüssig gemacht. Zusammen mit
der marxistischen Theorie von Gesellschaft und Geschichte sowie mit
der Freudschen Theorie, daß das menschliche Verhalten auf Einflüsse
zurückzuführen ist, über die wir wenig Macht besitzen, war die Theorie
Darwins das Kernstück von Mechanismus und Materialismus, das heißt
von Wissenschaft und westlichem Denken."
Oder das:
Richard Lewontin aus Harvard --- In seiner Besprechung des letzten Buches von Carl Sagan: "The demon haunted world – science as a candle in the dark" (Die Welt, in der Dämonen spuken – die Wissenschaft als Kerze in der Dunkelheit) im New York Review of Books (Jan. 1997, S.3) sagt er:
"Unsere Bereitschaft, wissenschaftliche
Behauptungen anzunehmen, die gegen den gesunden
Menschenverstand sind, ist der Schlüssel zum Verständnis des Kampfes
zwischen Wissenschaft und Religion. Wir ergreifen Partei für die
Wissenschaft trotz der offenkundigen Absurdität mancher ihrer
Konstruktionen; trotz des Versagens vieler ihren wilden Verheißungen
in Bezug auf Gesundheit und Leben; trotz der Toleranz der
wissenschaftlichen Gesellschaft gegenüber unbestätigten, gehaltlosen
Geschichten (d.h. Märchen), weil wir eine Vorverpflichtung haben, eine
Bindung an den Materialismus. Es ist nicht der Fall, daß die Methoden
und Institutionen der Wissenschaft uns irgendwie zwängen, eine
materialistische Erklärung der Welt der Phänomene anzunehmen,
sondern im Gegenteil: wir werden durch unsere a-priori-Bindung an
materialistische Ursachen gezwungen, Methoden der Forschung und
Begriffe zu erfinden, die materialistische Erklärungen liefern, ohne
darauf Rücksicht zu nehmen, ob diese Erklärungen schon der Intuition
widersprechen oder für die Uneingeweihten mysteriös sind. Außerdem
ist dieser Materialismus absolut, weil wir keinen göttlichen Fuß in der
Tür gestatten können."
**********************************************************
2) Und wie es haben: Kein geringerer als S. Hawking widerlegt Dich und Konventionalismus:

Der Physiker Stephen Hawking sagte: "Der gewöhnliche wissenschaftliche Vorgang, ein mathematisches Modell zu konstruieren, kann die Frage nicht beantworten, warum überhaupt ein Universum existiert, das durch das mathematische Modell beschrieben werden kann,,,,braucht es einen Schöpfer?..."

Ausserdem muss ich Dich korrigieren punkto Theorie: Alle Theorien sind Hypothesen, alle können umgestossen werden, meinte Popper.
Ich glaube dass diese Meinung richtig ist, weil man keine Theorie verifizieren kann.

Popper war der Meinung, dass alles Wissen hypothetisch ist, und das führt zur Verwerfung des Prinzips des zureichenden Grundes, in der Form: "Für jede Wahrheit kann ein Grund angegeben werden" (Leibniz)

(22-01-2014, 00:51)Ekkard schrieb: 1) Multiversum: Wir können diese Hypothese tatsächlich außen vor lassen!
2) Das ist schlichter Unsinn. Bzw. Beliebige Konventionen (ad hoc) sind unzulässig. Aber das habe ich doch zum Ausdruck gebracht: Theorien (und im übrigen auch Hypothesen) müssen so formuliert werden, dass es Versuchsergebnisse oder (astronomische) Erkenntnisse gibt, welche die Theorie widerlegen können.
3) Quatsch: Der Satz des Pythagoras gilt ausschließlich in der Euklidischen Ebene. In einem anderen (geometrischen) System gilt er eben gerade nicht.

4)) Wie gesagt, du kannst gerne von einer göttlichen Instanz z. B. bei der Schöpfung ausgehen. Nur für den Bau eines Autos, eines Computers, eines nuklearen Sprengsatzes, eines Superfernrohres oder auch nur eines Navigationssystems brauchst du physikalische, wenn du so willst, religionsfreie Modellvorstellungen.
1) Alle Konventionshypothesen sind so konstruiert. Warum nicht die anderen?
Da bist Du inkonsequent, warum?
2) Und damit hast Du deine konventionalistische Ansicht widerlegt. Du musst Dich auf die Beobachtung berufen.
Hier die Widerlegung deiner Aussage:
"Der Konventionalismus (latein. conventio: „übereinkommen“) ist innerhalb der Philosophie eine Richtung, die von der These ausgeht, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht auf Übereinstimmung mit der Beschaffenheit der Realität, sondern auf Konventionen beruhen."
3) Das was Du als Quatsch bezeichnest hast, war ein Pseudoargument zugunsten des Konventionalismus.
4) Glaube ich nicht. Denn die Gesetze die Dir Hilfe leisten bei der Bau, kommen von einer Intelligenz her, und keinesfalls vom Zufall. Ob Du diese Intelligenz benennen willst oder nicht, das spielt keine Rolle mehr.
Als G. Smoot die Anisotropie der Hintergrundstrahlung, "das Gesicht Gottes" nannte musste er mit Protesten der Atheistischen Mainstreams rechnen. Er schrieb danach:
"Ich muss ihnen ganz offen sagen, dass meine Äusserung und speziell der Gottesvergleich am Tag der Vorstellung unserer Entdeckung mir viel Ärger eingetragen haben, gerade auch in der Gemeinde der Wissenschaftler".
Warum wohl?


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Kann man Atheismus logisch und rational begründen? - von Maranatha - 28-12-2013, 20:18
RE: Kann man Atheismus logisch und rational begründen? - von Maranatha - 22-01-2014, 12:42

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