29-01-2014, 10:58
(29-01-2014, 08:16)Scheingreis schrieb:(28-01-2014, 23:07)Ekkard schrieb: Ich hatte mit Bedacht das Wort "Blut" in Klammern gesetzt.Da braucht man eigentlich gar nicht weiter zu differenzieren. Es gibt ja nicht mehrere unterschiedliche Racheinstitutionen.
Zitat:Eine etwas ausführlichere Auslegung findet man hier: *http://home.arcor.de/ebwegner/Predigtn/kain.htmVielen Dank! Eine sehr spannende und aus meiner Sicht auch sonst hervorragende Predigt. Unter diesem Aspekt hatte ich die Erzählung noch gar nicht betrachtet und wundere mich auch, daß ich in befreiungstheologischen Texten zum Thema "Option für die Armen" noch nicht über eine solche Auslegung dieser Bibelstelle gestolpert bin.
Was ist denn an einer Auslegung so toll, die sich auf
selbsterstellte Prämissen stützt.
"Der Name "Kain" bedeutet "Lanze". Seine Mutter bezeichnet ihn schon gleich nach der Geburt als Mann. Das ist ungewöhnlich. Wir dürfen ihn uns als kräftigen Kerl vorstellen."
Was ist ungewöhnlich einen Jungen als Mann zu bezeichnen.
So oft kam das ja auch noch nicht vor.
Wir dürfen uns gerne was vorstellen, aber warum gerade kräftig ?
Kain hat mehrere bedeutungsvolle Zuschreibungen.
"Kain war ein Ackerbauer, man kann auch sagen, ein Großgrundbesitzer. Die Ackerbauern im alten Israel hatten das fruchtbare Land, konnten Vorräte anlegen und lebten sicher. Der Name "Kain" wird auch von "erwerben" abgeleitet und deutet dann auf Reichtum. Die Ackerbauern waren mächtig genug, die Hirten in die Steppe abzudrängen, wo wenig wuchs und wo man bei Trockenheit neue Weidegründe suchen musste. "
Da war nur ein Ackerbauer, der überhaupt keinen weggedrängt hat.
War in den alten Geschichten die Menge Vieh nicht ausschlaggebend.
Die Bauern waren meist die Trottel, nicht die Krieger.
Welcher Beduine hätte seine Herden und sein Nomadentum aufgegeben.
Die wohnen heute noch gerne in Zelten.
Da widerspricht sich Predigt auch selbst
" Abels Schafe wuchsen prächtig und brachten viel Wolle, Lämmer und Milch, aber Kain hatte trotz aller Anstrengung und besten Saatguts nur Missernten. "
Toll reich , der Kain.
"Wenn Kain auf die Frage Gottes "Wo ist dein Bruder Abel" dreist antwortet "Soll ich meines Bruders Hüter sein?", dann spielt er auf den Beruf seines Bruders an. Das heißt: Soll ich etwa den Hirten hüten?"
Spekulativ von einer Aussage auf den Beruf zu schliessen.
Hätte er Abel geftragt, hätte der kaum gesagt,
"Soll ich meines Bruders Acker sein",
bloss weil Kain Bauer war.
"Kain war außerdem noch der Erstgeborene, der mit den größen Rechten. Er ist das künftige Haupt der Familie, wird die Verantwortung für die Familie tragen und deshalb doppelt so viel erben wie seine Geschwister (Dtn 21,17). "
Gabs schon Erbgesetze, was war zu erben, Paradies war weg,
noch nichts erobert.
"Die Geschichte sagt uns also dreifach, dass Kain der Starke war, körperlich kräftig, wirtschaftlich reich und rechtlich bevorzugt, und Abel war der Schwache. Sie sagt das durch die Namen und durch die Berufe und durch die Erstgeburt. Wir haben hier ganz klar eine Geschichte über den Umgang eines Starken mit einem Schwachen. "
Nichts ist klar , reininterpretiert, ohne Grundlage.
Da wird die Geschichte sehr dürftig zu einer erwünschten
Aussage hinzurechtgebogen.
Wieso fällt Seth eigentlich immer unter den Tisch.
