04-02-2014, 12:33
(04-02-2014, 12:12)Ulan schrieb: [quote='Glaurung40' pid='151500' dateline='1391501072']Tut mir leid, aber auf eine solche Frage bekommt man garantiert keine richtigen Antworten. Das liegt daran, daß die Fragestellung ja bereits suggeriert, Gotteswort und Menschenwort seien einander ausschließende Größen. Das setzt aber einen dem Konzept der Verbalinspiration verpflichteten Gotteswortbegriff voraus, und das ist in der christlichen Glaubenslehre nun einmal alles andere als konsensfähig, auch wenn derzeit mal wieder ein stark biblizistisch geprägter Fundamentalismus weltweit auf dem Vormarsch ist.
Richtige Antworten bekommt man auf solche Fragen, wie sie in der Pew-Umfrage kamen (wobei ich auf diesem Forum aber eher langweilige Ergebnisse erwarten wuerde):
.http://religions.pewforum.org/pdf/comparison-Literal%20Interpretation%20of%20Scripture.pdf
Hier mal die Uebersetzung der Fragestellung:
"Was kommt Ihrer Ansicht am naechsten? [Das Heilige Buch] ist das Wort Gottes, ODER [Das Heilige Buch] wurde von Menschen geschrieben und ist nicht das Wort Gottes?
Es gibt theologisch gut etablierte Alternativen zu einem solchen Bibelverständnis, aber die fallen in der Umfrage anscheinend unter den Tisch.
Ich für mein Teil halte es da lieber mit historisch-kritischen Ansätzen. Vor allem die formgeschichtliche Perspektive zeigt m.E. klar, daß die Texte sehr unterschiedliche Funktionen haben und nicht einfach über einen Kamm geschert werden können, wie es die obige Frage unternimmt, indem sie keinerlei Raum für ein differenziertes Schriftverständnis läßt.
