06-02-2014, 01:44
(06-02-2014, 01:01)bridge schrieb: Das er Markus aus Grundlage nimmt ist nichts weiter als eine bloße Unterstellung.
Bion wies ja schon darauf hin: das ist eine der wenigen Dinge in der Bibelforschung, wo sich so gut wie alle Bibelforscher einig sind: Markus (plus Q) ist die Grundlage fuer das Matthaeus- und das Lukas-Evangelium. Und die meisten Bibelforscher sind glaeubige Christen; da also mit Atheismus zu kommen, ist ein unberechtigter Vorwurf.
(06-02-2014, 01:01)bridge schrieb: Wieso sollte er es auch tun ,wenn er selbst ganz nahe an der Quelle war.
Wie Bion schon sagte, der Autor des Lukas-Evangeliums ist unbekannt. Ausserdem hier wieder eine Sinnfrage: Warum sollte er recherchieren gehen, wenn er Zeuge war?
(06-02-2014, 01:01)bridge schrieb: ....und wo behauptet Johannes das Gegenteil?
Immer dann, wenn Markus' Schilderung von Jesus nicht seiner Christologie entspricht. Im Markus-Evangelium ist Jesus ein gewoehnlicher Mensch, halt nur rechtschaffen. Er wird bei der Taufe vom Heiligen Geist besessen und damit von Gott adoptiert. Der Heilige Geist treibt ihn auf seinem Weg, und er verlaesst ihn wieder bei seinem Tode. Die Geschichte endet mit einem leeren Grab und ohne Auferstehungslegenden. Die einzigen, die etwas von der Auferstehung mitbekommen, sind ein paar Frauen, und die erzaehlen niemandem etwas darueber.
Im Johannes-Evangelium ist Jesus Gott. Als solcher zeigte er keine Zweifel und keine Angst, und er weicht nicht zurueck (wie die oft zoegerlichen Jesus-Figuren bei Markus und Matthaeus es machen), sondern seine Gegenueber tun das, aus Ehrfurcht. Er ist der grosse Lehrer, der lange Monologe haelt - der Jesus des Markus weigert sich, zu erklaeren; die Leute sollen nicht verstehen. Und so weiter, und so fort. Ich koennte jetzt konkrete Beispiele bringen, aber Du kennst das NT hoffentlich.

