(08-02-2014, 15:05)indymaya schrieb: Also hat jede Meinung eines Wissenschaftlers gleiches Gewicht, es sei denn, die nicht zu knappe Mehrheit beweist das Gegenteil der Meinung der Minderheit.
Ich glaube, Du hast vollkommen falsche Vorstellungen darueber, wie Beweise in der Wissenschaft funktionieren. Es geht nicht darum, etwas 100%ig wasserdicht zu beweisen, vor allem bei so etwas wie einem antiken Text. Es gibt aber Ansichten, die durch eine grosse Anzahl von Indizien und Einzelargumenten belegt werden (die Prioritaet des Markus-Evangeliums zum Beispiel), waehrend andere fast gar keine Indizien zu ihren Gunsten haben (die Prioritaet des Matthaeus-Evangeliums zum Beispiel, die hauptsaechlich auf einer angeblichen Aussage eines schon recht vom Geschehen entfernten Zeugen beruht, der von unserer eigentlichen Quelle als einfaeltig und unzuverlaessig angesehen wird). Der einzige Grund, warum die Matthaeus-Prioritaet ueberhaupt noch vertreten wird, ist Tradition; davon laesst man halt nur ungern.
Insofern haben diese Meinungen eben kein gleiches Gewicht.