27-02-2014, 00:58
Es ist ja die Frage, was der Gläubige ausdrücken will und was die Religionslehre wirklich ausdrückt. Für durchschnittliche Menschen wird das Denken in Kausalbezügen bis zu einem Punkt fortgesetzt, wo die Ursachen nicht mehr klar sind. Jenseits davon liegt die "Erschaffung der Welt" durch ein über dieser Welt stehendes Wesen (Gott).
Ganz anders die Religionslehre, die Gott einfach voraus setzt und durch die Schöpfungsgeschichte in das menschliche Dasein hinein nimmt. Und noch einmal wird Gott in die menschliche Gesellschaft eingeführt in dem Bundesschluss am Sinai - ein Vertrag!
Ganz anders die Religionslehre, die Gott einfach voraus setzt und durch die Schöpfungsgeschichte in das menschliche Dasein hinein nimmt. Und noch einmal wird Gott in die menschliche Gesellschaft eingeführt in dem Bundesschluss am Sinai - ein Vertrag!
(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Es wird immer behauptet, Gott hat alles erschaffen.Ja! Dabei wird außer Acht gelassen, dass man das prinzipiell nicht wissen kann. Folglich kann man die entsprechenden Geschichten nur als Postulate an die Gesellschaft sehen: "Wir wollen so leben, dass Gottes Wirken quasi "nicht umsonst" war.
(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Erschwerend kommt hinzu, dass Gott allmächtig sein soll.Das steht auf derselben Ebene: Der Mensch neigt sich in Demut vor der Vielfalt des Seienden, das als ein Ausfluss des göttlichen Schöpfers anzusehen ist. "Allmächtig" bedeutet hier nur, dass der Mensch die Grenzen des göttlichen Wirkens nicht ermessen kann.
(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Frage daher: Kann man Gott überhaupt aus der Rolle des Verantwortlichen nehmen? Imho nein. Wie erklären sich das die Gläubigen?Im Gegenteil: Der Mensch trägt die Verantwortung vor Gott, das Geschaffene/Vorgefundene sorgsam und die Mit-Wesen anständig zu behandeln, weil ja nicht der Mensch der Hersteller der Natur ist.
(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Wenn Gott alles erschaffen hat, dann hat er ja auch mich erschaffen (wenn auch über Umwege von Evolution etc.). Und er hat mich doch dann auch mit all meinen Eigenschaften erschaffen, also auch meiner Abneigung gegen Gott.Nun, die alten Völker mögen das so gesehen haben, dass die Abneigung gegen einen Gott Sünde sei. Ich denke aber, dass wir uns mehr auf das Funktionieren unserer Gesellschaften konzentrieren müssen - sogar weltweit. Wir verfügen über Fähigkeiten und sind so viele, dass unsere Verantwortlichkeit in einem sehr kritischen Licht zu sehen ist. Wir sollten uns weniger Gedanken darüber machen was und wie Gott ist, sondern darüber, wie wir "verantwortlich" mit unsere Welt umgehen können.
Nun aber kommt er her, und meint das diese von ihm mir gegebene Eigenschaft eine Sünde sei?
(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Die freie Entscheidung ist absolut nichts wert, wenn bei falscher Entscheidung Strafe droht. Es ist imho schlicht falsch, hier von Freiheit zu sprechen.Was du immer mit "Strafe" hast. Natürlich kann man sich die antike Tun-Ergehen-Ansicht zu eigen machen. Aber Freiheit kann man auch dazu nutzen, sich Kausalzusammenhänge klar zu machen.
(26-02-2014, 23:57)Harpya schrieb: Mich würde ja wirklich mal interessieren, wer Gott geschöpft hat.Genau nicht! Weil damit die Seinsweise Gottes gefragt wird, die uns prinzipiell unzugänglich ist. Damit ist sie irrelevant für unser Leben, seien wir Gläubige oder Ungläubige. Man kann auch sagen: Alles Reden über Gott ist und bleibt Spekulation.
Sollte man doch erstmal drüber reden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard