(27-02-2014, 01:11)Gundi schrieb: Es haben aber ebenso die Leute recht, die Gott als reales Wesen ansehen.Wenn das so geglaubt wird, muss man aber dazu sagen: "Es handelt sich um eine begrenzte, menschliche Sichtweise! Gott ist größer und weiter als jede vorstellbare Grenze."
Aber das ist nichts mehr als der einfache Satz: Ich weiß nichts über Gott!
Und weil das so ist, bleibt die simple Frage, was bewirkt Religion bzw. was sollte sie bewirken. Und in dem Zusammenhang hatte ich von der Besinnung (des Menschen) auf seine ur-eigene Verantwortung gesprochen. Wenn wir tun, dann müssen wir über Resultate sprechen und wie sie sich auf Mitmensch und Natur auswirken. Ob wir aus Mythen lernen, Mitmensch und Natur ausreichend zu berücksichtigen oder aus Bewunderung für die Komplexität spielt keine Rolle.
(27-02-2014, 01:22)Gundi schrieb: Gott als Gleichnis ist halt eine sehr moderne Ansicht und bei weitem nicht die vorherrschende.Ich hatte nicht vor, "Glaubensstatistik" zu betreiben. Ich habe mich angesichts der vielen Diskussionen zum Thema "Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde" die Frage gestellt, warum wir Vorstellungen dieser Art pflegen und vielleicht brauchen. Und je mehr ich im Leben gesehen habe, um so dringlicher erscheint mir die Frage, ob wir mit dem, was wir können und tun, überhaupt noch ökologisch (und häufig auch ökonomisch) auf diesen Planeten passen. Religiös ausgedrückt, ob wir der göttlichen Schöpfung überhaupt noch entsprechen.
(27-02-2014, 01:22)Gundi schrieb: Man muss sich auch fragen, ... wie hilfreich sie (eine solche Vorstellung) wirklich ist. Imho ist es ein Umweg, erst einen Gott zu postulieren (von dem man auch noch weiß, dass man ihn selbst gesetzt hat und der real nicht existieren soll) um sich einer Verantwortung für seine Mitmenschen und die Natur bewusst zu werden.Ich denke nicht. Wir, die wir uns hier in geschliffener Sprache um Verständnis bemühen, steht eine große Zahl an Leuten gegenüber, die so klar nicht denken kann. Eine mythische Geschichte ist wie ein Bild, das mehr ausdrückt, als tausend Worte (analytisch formulierte Sätze).
(27-02-2014, 01:22)Gundi schrieb: Gott als Wertegeber macht doch nur dann Sinn, wenn man an diesen Gott auch wirklich als Wertegeber glaubt. Wenn ich mir seiner Nichtexistenz bewusst bin und ihn nur als Gleichnis ansehe, kann ich doch auch direkt auf ihn verzichten. Denn so hilft er bei keinerlei konkretem Problem.Das ist korrekt. Nur sind moderne Mythen unserer Gesellschaft bereits so akzeptiert, dass wir sie kaum mehr als solche erkennen und eine Pseudo-Religion dabei heraus gekommen ist. Beispiele sind das Märchen vom Wachstum, die Gleichmacherei in der Schule, die absolute Priorität der Logik, der Analyse, der technischen Lösungen von allem und jedem, ...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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