28-02-2014, 20:31
(28-02-2014, 18:55)Gundi schrieb: Und genau deshalb sind religiöse Begründungen abzulehnen, da sie eben diesen Idealzustand (göttliche Schöpfung) postulieren, der schlicht nicht realistisch ist.Der Fehler liegt darin begründet, dass man die göttliche Schöpfung als abgeschlossen begreift. Wir leben aber nicht in einem Universum, das mit einem Akt plötzlich da war und sich seit jeher nicht mehr verändern tut, sondern in einem Universum, das sich eben ständig weiterentwickelt - vor allem im Bereich des Lebens. Wir sind - frei nach einem Gedanken Hoimar von Ditfurths - mittendrin im noch immer währenden Prozess der Schöpfung, die letztendlich dahin führt, was man bildlich auch mit "Paradies" übersetzen kann: die Utopie einer Gesellschaft, die wir als durch und durch "gut" bezeichnen, nach der wir alle als Gemeinschaft permanent streben, und die irgendwo in ferner Zukunft liegt. Unsere Gesellschaft, zumindest was die westliche Welt angeht, ist ja bereits jetzt schon fast eine Art "Paradies", wenn man sie mal mit den rauhen Bedingungen in der Frühgeschichte der Menschheit vergleicht.
Es gibt kein "Paradies" im Jenseits, sondern nur in der fernen Zukunft, so uns die Evolution nicht eines Tages einen Strich durch die Rechnung macht, falls wir uns - als ein Teil der Natur - nicht unserer "Ur-Verantwortung" besinnen, sondern stattdessen in destruktiver Weise auf die Natur einwirken und uns damit den Weg zum "Paradies" versperren tun.