17-03-2014, 00:14
(16-03-2014, 11:52)dalberg schrieb: These: Ein mit der Realität zufriedener Mensch braucht keinen Glauben und keine Religion.Schon diese These halte ich nicht für zutreffend. "Religion" ist kein Arrangement des Individuums mit seiner Welt, sondern ein Element seiner Beziehung zur Menschenwelt.
Diese Beziehungen können auf völlig unterschiedliche Weise zwischen "fromm" und "säkular" ausgestaltet sein. Letztlich brauchen wir für unsere Entscheidungen immer Richtlinien, möglichst solche, die intuitiv angewendet werden können. Mit dem, was "man tut/lässt" können wir uns im Einzelfall kaum länger aufhalten.
Mit "Religion brauchen" meinst du aller Wahrscheinlichkeit die traditionellen mythischen Vorstellungen. Diese können in der Tat eine Art Betäubungsmittel darstellen. Allerdings bedeutet dies im hier diskutierten Zusammenhang die Übertünchung ganz anderer, gesellschaftlicher Probleme. Und das ist keineswegs vernünftig - hat aber nichts mit Religion zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard