(02-05-2014, 11:04)petronius schrieb: non sequitur
für grausamkeiten in der welt bedarf es keines eigenständigen bösen. dazu reicht die menschliche natur
Dass die menschliche Natur dazu alleine ausreicht ist klar, und auch, dass jede Mensch sowohl gut wie böse sein kann. Aber das war ja nicht die Frage, sondern die Frage war, ob das Böse eine Eigenständigkeit besitzt.
Und die hat es, es braucht keine menschliche Natur dazu.
Hier ein Beispiel:
Welche menschliche Natur ist hier zu finden, wenn ein Fahrstuhl Menschen in den Tod reißt? Ganz banales Beispiel. Wo ist da die menschliche Natur? Nirgends! Dennoch ist eine Grausamkeit vorhanden - also das Böse. Nein? Dann frag doch mal die Familien der Opfer, ob die das nicht als schlimm und böse empfinden. Wenn es nicht böse wäre, wieso empfinden die Menschen das und wieso gibt es Tote?
Anderes Beispiel:
Ein Schüler lief Amok vor einigen Jahren in Winnenden und tötete dabei 15(!) Menschen.
Er war im Schützenverein und sammelte Waffen bei sich zu Hause.
Jetzt frag ich dich! Ist das Böse nun aus seiner menschlichen Natur, als er mit der Waffe ein Blutbad anrichtete? Oder war doch das Böse vorher in Gewaltfilmen und als schönes Schießgefühl getarnt im Schützenverein eigenständig und wurde dann von dem Täter aufgesogen und irgendwann abgerufen? Von nichts kommt nichts! Denk darüber nach!
Wenn das böse nur menschliche Natur wäre hätte man keine Selbstkontrolle vor manchen Filmen gesetzt, zB. FSK ab 18.
Ich sage dir, das Böse ist dermaßen eigenständig, dass es noch weitere Opfer findet. Es wartet nur darauf, dass labile Menschen ihn zum Opfer fallen.
(02-05-2014, 11:04)petronius schrieb:Du solltest mal meinen Unfug begründen. Weil unfug ohne Begründung lasse ich nicht gelten.(01-05-2014, 23:13)jässes schrieb: Böse ist keine Frage des Blickwinkels. Böse ist eine Instinktive Verständigung zwischen dem Ich und der Tatunfug
Nun meine Begründung:
Ohne ein Vorhandensein/die Existenz kann das Böse nicht als solches erkannt werden.
Egal von welchem Blickwinkel aus.
Damit wäre erklärt, dass das Böse als Ursache fungiert und funktioniert.
Der BIickwinkel wäre lediglich die Erkenntnis dessen, dass entweder das Böse da ist oder nicht.
Nochmal! Ohne das Böse als Ursache, keine Erkenntnis aus irgendeinem Blickwinkel.
Damit fällt der Blickwinkel als Initiator flach.
Meine Aussage über "das instinktive Verständnis zwischen dem Ich und der Tat" bezog sich auf die Ursache, wie das Böse entstehen kann, woher das Böse überhaupt kommen kann. Wobei ich das "Ich" und die "Tat" als Überbegriff/Variabel genommen habe, um es eigentlich nicht weiter vertiefen zu müssen.
So jetzt kommen wir zum Ich und der Tat im Zusammenhang mit dem Bösen.
Ich = Charaktereigenschaft + IQ + Bildung + Erziehung + Freundeskreis (menschliches Umfeld) + Körper + Instinkt etc.
Tat = Konzentration auf das Opfer (Opfersuche) + Motiv + Eigenständigkeit des Bösen (Gewaltmedien, Provokation des Opfers, Tatgegenstand (um den Täter zur Tat zu verleiten)) + Tatgegenstand etc.
So! Da nun der Täter aus seinem "Ich" besteht und es ein Opfer gab, muss mMn zwangsläufig zwischen Ich und Tat ein Vorgang/Prozess stattgefunden haben.
Das "Ich" alleine reicht nicht aus, um die "Tat" zu begründen. Auch die "Tat" kann nicht alleine stehen ohne das "Ich" des Täter, kurz ohne Täter.
Damit es überhaupt ein Opfer gibt, hat das Ich und die Tat miteinander instinktiv "kommuniziert" und verständigt.
Um das Böse als Böse richtig zu identifizieren, benötigt es mindestens 1 Bestand - entweder Täter, Opfer oder den neutralen Beobachter. Und das habe ich bereits ausgeführt, dass zB. der Täter, wenn er normal tickt, seiner Schuld bewusst ist.
Und nicht der Blickwinkel. Denn das würde bedeuten, dass zB. aus dem Blickwinkel die Familie des Täters oder des Opfers betrachtet werden könnte.
Aber wir wollen das Böse richtig schnappen, möglichst ohne Einfluss. Und das funktioniert nur mit dem Täter, Opfer oder den neutralen Beobachter selbst.
(02-05-2014, 11:04)petronius schrieb: was ist ein "neutraler Beobachter"?Neutraler Beobachter ist derjenige, der das Geschehen unbeteiligt mitverfolgt.
vor dem bürgerkrieg war in den (sklavenhalterstaaten der) usa die fluchthilfe für entlaufene sklaven ein kriminelles delikt, also "böse" aus sicht des staates bzw. der mehrheitsgesellschaft - "gut" aus sicht des sklaven
"vor dem bürgerkrieg war in den (sklavenhalterstaaten der) usa die fluchthilfe für entlaufene sklaven ein kriminelles delikt, also "böse" aus sicht des staates bzw. der mehrheitsgesellschaft - "gut" aus sicht des sklaven".
Genau hier ist bei dir ein Denkfehler.
Denn der neutrale Beobachter wäre in dem Falle jemand aus dem Ausland, der weder Sklaven hält noch Sklavenhilfe anbietet.
Zb. Jemand aus den umliegenden Nachbarstaaten.
Ein Schiedsgericht muss zB. aus seiner neutralen Beobachtung heraus eine Sache entscheiden.
(02-05-2014, 11:04)petronius schrieb:(01-05-2014, 23:13)jässes schrieb: Denn ansonsten könnte man alles in Frage stellen, was ist Leid?, was ist Gut? was wäre dies und jenes... Das ist unsinnig! Es gibt klare Definitionen
dann hätte ich die gerne mal von dir gehört
Die moralische Vorstellung des Menschen. Sie hat eine klare Definition.
Leid ist wenn jemand beispielsweise auf der Straße betteln muss und hungert. Eine klare Erkenntnis von Leid, somit eine klare Definition aus Sicht der Moralvorstellung ohne anhand irgendwelche wissenschaftliche Beweise.
Und mit der Moralvorstellung und der Vorgehensweise kann man auch u.a. viele Eigenschaften von gut, böse etc. klar definieren.
Denk daran! Ich habe nicht geschrieben, dass es ausschließlich klare Definitionen gibt, sondern, dass es sie gibt.

