04-05-2014, 17:52
petronius schrieb:daß sie überhaupt "germanischen Ursprungs sind", stelle ich ja unter anderem in frage. bzw. vermute eben, daß ihr euch hier etwas anmaßt, um eurer religion die legitimation einer tradition zu verleihen.Ach, nun verstehe ich, was du meinst ^^
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diverse fruchtbarkeitsriten oder jahreszeitliche feste sind doch viel zu ubiquitär und universell, um sie jetzt spezifisch irgendwelchen alten sachsengöttern zuzuschreiben
Also erstmal, nein, wir maßen uns nicht an mit unserem Glauben eine Tradition zu leben - allemal eine neue zu begründen. Unsere Religion wurde uns nicht als solche tradiert, teils überhaupt nicht, wir sind Rekonstruktionisten.
Sicherlich, die von mir genannten Sachen wurden uns tradiert - ob nun die regionalen Feste oder die Märchen und Sagen - aber wie waren uns zuvor ja alle nie bewusst, dass es germanischen Ursprungs ist. Nein, das findet man erst später heraus, wenn man sich damit beschäftigt... vieles, was wir glauben, müssen wie auch aus Untradiertem rekonstruieren.
Natürlich ist dieser Glaube somit etwas, wo wir aktiv dran feilen - auch, um Romantisierung und christliche Einflüsse möglichst aus der Welt zu schaffen. Ich würde es dennoch nicht gleich als "Kunstprodukt" bezeichnen....
Und natürlich sind besagte "diverse Fruhctbarkeitsriten" etc. nicht auf das sächsische Heidentum zu beschränken, nein! Aber sie sind immerhin auch sächsisch, auch germanisch,...
Ulan schrieb:Na ja, im Prinzip ging's mir eigentlich nur darum, dass die Wochentage nun so rein gar nichts mit unserem altgermanischen Erbe zu tun haben, sondern unserer roemischen Vergangenheit zu danken sind.Sicherlich hast du Recht, dass die Wochentage keine germanische Erfindung sind, sondern zu uns durch die Römer kamen - welche sie von den Griechen hatten, welche sie von den Mesopotamiern hatten,...
Aber zum einen erzählen uns diese Tage etwas über die Sicht der Germanen auf die römische Nachbarreligion, und zum anderen werden so bis in unsere heutige Zeit germanisch-heidnische Götternamen - mehr oder weniger - weiter getragen.
Ulan schrieb:Setzt Du fuer Dich selbst eigentlich alle Goetter gleich, wie es antike Tradition war?Nein. Das geht auch gar nicht so pauschal, da es da auch auf verschiedene Sichtweisen ankommt und so...
Während die Römer beispielsweise im germanischen Donar eher den Aspekt des Seeungeheuer-tötenden Helden mit der Keule sahen und ihn daher mit Herkules gleichsetzten, schien den Germanen eher der Aspekt des Blitz-und-Donner-schleudernden Wettergottes wichtig gewesen zu sein, als sie ihn mit Iupiter gleichsetzten... oder Saxnot, der sonst eher als Tyr bezeichnet wird: Etymologisch entspricht er zwar Jupiter, und auch mythisch passt das in manchen Aspekten, aber die Römer betrachteten andere Aspekte dieses Gottes und setzten ihn mit Mars gleich.
Also ich sage es mal so: Wenn, dann bediene ich mich meist der Etymologie und/oder Mythologie - da entspricht Saxnot dem Iupiter, Krodo dem Saturn, Hengist und Horsa entsprechen Kastor und Pollux,...
End ek swerio in allum fernan Landsidun,
in Woden ende Thunar ende Sahsnot
ende allum them Holdum, the hira Genotas sint...
in Woden ende Thunar ende Sahsnot
ende allum them Holdum, the hira Genotas sint...