05-05-2014, 23:19
(05-05-2014, 22:15)bridge schrieb: Aber,- ich glaube nicht das eine ungläubige Frau die vergewaltigt worden ist,damit fertig werden kann und ein Kind annehmen und lieben kann,dessen Anblick sie ständig an den Mann erinnert ,der ihr so ein Unrecht,so ein Verbrechen gegen sie begangen hat.
Da halte ich für ein unglaubliche permanente psychische Belastung.
(...)
Im übrigen plädiere ich hier nicht gegen ärztliche Hilfe
ich bin NICHT dafür, das Frauen zu irgendwelchen Quacksalbern gehen müssen
sondern ich plädiere dafür, das eine Gesellschaft dahin kommt,das der Wunsch dafür ein Kind einfach wegzumachen, erst gar nicht ensteht
indem man Möglichkeiten und Perspektiven schafft,das ungewollt schwangere Frauen beigestanden ,ihnen nötigenfalls langjährige Hilfe gegeben wird!
Um ganz deutlich zu sein: Den ständigen Anblick des Kindes, das von einem Vergewaltiger stammt, halte ich nicht für das vorrangige Problem. Sonst wäre eine einfache Adoption ja für jede Betroffene die Lösung. Aber eine Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung ist ungefähr so, als würde das Trauma der Vergewaltigung selbst noch neun weitere Monate lang in die Länge gezogen werden.
...Ich weiß den Fachbegriff dafür nicht, aber nach einer so belastenden Situation ist es extrem wichtig für die Betroffenen, dass sie die Möglichkeit haben, davon Abstand zu nehmen. (Menschen, denen diese Fähigkeit zur Distanzierung fehlt, entwickeln dann eine posttraumatische Belastungsstörung.) Wenn eine Frau nach einer Vergewaltigung schwanger ist und gezwungen ist das Kind auszutragen, ist sie ihrem Trauma ausgeliefert. Es dürfte ziemlich selten sein, dass eine Frau das unbeschadet übersteht. Wenn es eine Frau allerdings tatsächlich schafft, trotzdem intakt und stabil zu bleiben und das Kind auszutragen, ist das eine erstaunliche und außergewöhnliche Leistung, vor der ich den Hut ziehe. Aber das kann unmöglich das sein, was wir von den betroffenen Frauen erwarten.
Mir ist grade ein Vergleich dazu eingefallen: Stellen wir uns mal vor, eine Frau hat eine furchtbare, potentiell lebensbedrohliche Krankheit. Und ein Kind auszutragen, würde für die Frau bedeuten, ihr Immunsystem noch dazu völlig auszuschalten. Könnte man es ihr wirklich vorwerfen, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, um ihr Leben zu retten?
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)