(07-05-2014, 07:02)Silas schrieb: Ich weiß, dass in diesem Forum etliche von Euch vom Atheismus überzeugt sind
"überzeugt" trifft auf mich nicht recht zu - keine gottesexistenz anzunehmen ist für mich schlicht das plausibelste
ich bin ein "schwacher atheist" - leugne also nicht die grundsätzliche möglichkeit der existenz eines, vor allem transzendenten, also der erkenntnis nicht zugänglichen, "gottes" ("starker atheismus" - allerdings wäre ein beweis solcher nichtexistenz epistemisch unmöglich), sehe aber keinen anlaß dazu, eine solche existenz anzunehmen. was mich zum praktischen atheisten macht, der eine solche gottesexistenz nicht in seine weltsicht einbaut
(07-05-2014, 07:02)Silas schrieb: Was hat Euch zu der atheistischen Denkweise gebracht?
fehlende evidenz der behaupteten "götter"
(07-05-2014, 07:02)Silas schrieb: Wie müsste Eurer Meinung nach eine Religion sein, damit man ihr mit Respekt begegnen könnte?
tolerant und demütig. nicht davon überzeugt, die alleinige "wahrheit" gepachtet und damit anspruch darauf zu haben, anderen vorschriften zu machen - auch andere ansichten zu akzeptieren und ihnen grundsätzlich gleiche berechtigung zuzusprechen
religion, als privatsache verstanden und praktiziert, stört z.b. niemanden
ich bin übrigens geneigt, davon auszugehen, daß solcher atheismus (ich kann nichts wissen über etwas, das sich mir nicht plausibel zeigt) eigentlich der natürliche grundzustand sein muß, bevor bestimmte prägungen eintreten. die eigentlich frage muß also lauten:
Was hat Euch zu der gläubigen Denkweise gebracht?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)