13-05-2014, 00:16
(12-05-2014, 23:51)bridge schrieb: Natürlich kann ich verstehen,das Menschen fragen wie Gott ist.Sofern sie nicht einen Gottesbeweis verlangen,der in Wahrheit ihren Unglauben rechtfertigen soll.
Man kann über Gott philosophieren,und zum Teil hilft es auch um auf Fragen ein paar Antworten zu bekommen
aber Gott wirklich begreifen werden wir nicht können.
Man kann das auch ganz pragmatisch mal andersherum angehen, sehr frei nach dem kritischen Rationalismus nach Popper:
Wir können doch mal feststellen, dass Gott (sollte er gemäß dem theistischen Gottesbild existieren) auf jeden Fall mal nicht allmächtig, allgütig und allliebend nach menschlichen Maßstäben ist. Und ganz offensichtlich greift er in diesem Leben nicht auf eine Art und Weise ein, die Leid beenden, verkürzen oder verhindern würde, zumindest nicht in jeden Fall, da wir ja Fälle vorweisen können, in denen das offensichtlich nicht geschah. Ich sag einfach mal plakativ "Hitler", aber es gibt zahllose Beispiele, und das weiß auch jeder der Diskutanten.
Ob ich jetzt zu einer Erkenntnis fähig bin, was und wie Gott sonst sein könnte abgesehen von diesen Negativdefinitionen halte ich angesichts der eben gewonnenen Erkenntnis für ziemlich überflüssig. Denn ein Gott, der nicht allmächtig, allgütig und alliebend ist, fällt für mich ganz persönlich schonmal nicht unter das, was ich mit dem Begriff "Gott" betiteln würde. Und eine irgendwie geartete Etwasheit, die in mein Leben nicht eingreift, ist mir egal.
So. Und da hätte ich auch schon den Atheismus, ohne die großen W-Fragen auch nur angeführt zu haben. Und so kompliziert ist der Weg bis zu dieser Überlegung ja nicht.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)

