26-05-2014, 21:55
(26-05-2014, 21:40)Keksdose schrieb:(26-05-2014, 21:14)Gundi schrieb: Wer von uns schöpft denn zb. nicht Zuversicht aus dem Vertrauen an einen geliebten Menschen. Als Kinder sind das unsere Eltern, später unser Partner oder Freunde.
Und ich denke in diese Richtung geht auch bei vielen Gläubigen ihre Zuversicht aus der Religion heraus.
Allerdings natürlich mit dem Unterschied (und den finde ich schon auch recht wichtig), dass Gott keine Interaktion mit uns in dem Sinne hat, wie dies Menschen haben.
Ich denke auch, dass das ein wichtiger Unterschied ist. Ein Kind greift ja auch auf die alltägliche Erfahrung mit seinen Eltern zurück, die Zuversicht besteht also darin, dass dieser Status erhalten bleibt.
Die Zuversicht besteht imho für ein Kind vor allem darin, dass da jemand ist, der "es schon richten wird". Als Kind kann mir nichts passieren, da meine Eltern auf mich aufpassen. Ihnen vertraue ich voll und ganz und ohne jeden Zweifel.
Zumindest bis zur Pubertät
Vieleicht religiöse Zuversicht als quasi vorpubertäre Sicht (ohne abwertend gemeint zu sein)?
(26-05-2014, 21:40)Keksdose schrieb: Religiöse Zuversicht richtet sich imho nach vorne, in die Zukunft, hin zu einem (dann erstmaligen?) Eingreifen Gottes und dass dann endlich alles gut wird. Das hat einen hochgradig spekulativen Charakter
Ja, den hat es. Aber sieht das auch der Gläubige so?
(26-05-2014, 21:40)Keksdose schrieb:(26-05-2014, 21:14)Gundi schrieb: Hinzukommt die Erziehung, also das selbstverständliche "An-Gott-glauben". Wer in Gebieten aufwächst mit großer Religiösität, wer in Familien lebt, in welcher Glauben einen hohen Stellenwert einnimmt, für den wird es auch nicht so einfach sein, das "Selbstverständliche" mal wirklich kritisch zu hinterfragen oder sogar zu verwerfen.
Stimmt natürlich. Das ist eine Art der inneren Legitimation religiösen Glaubens. Nach außen (für mich z.B.) lässt das die dahinter vermuteten Tatsachen allerdings natürlich nicht glaubwürdiger erscheinen.
Nein. Aber ich denke du wirst auf deine Frage auch keine logische Antwort erhalten. Ich denke für einen Gläubigen ist es nicht relevant, ob sein Glaube in sich stimmig ist. Sein Glaubensbild verlangt das nicht von ihm.
Man könnte vieleicht fragen, warum Menschen immer noch Glauben, welchen Grund sie dafür haben? Ist es fehlendes Wissen? Ein Schicksalschlag? Schlicht ein gutes Gefühl? Ersatz von etwas anderem?
Studierst du nicht Psychologie? Ist das nicht ein Thema, dass auch im Studium mal anklingt?
