16-06-2014, 17:27
(15-06-2014, 21:13)Mustafa schrieb:(15-06-2014, 20:38)Gundi schrieb: Kennzeichnend für den Islam sind der Glaube an Allah, sowie der Koran als heilige Schrift.
Das kannst du doch nicht ernsthaft leugnen wollen.
Das habe ich auch nirgendwo geleugnet.
Doch damit ist noch lange nicht gesagt wie man an Allah und Koran als heilige Schrift glaubt.
Eine Wörtlichnahme, wie du sie gerne hättest, ist keineswegs verpflichtend.
Ich verstehe nicht, weshalb du mir immer unterstellst, es würde mir um die Wörtlichnahme des Korans gehen.
Das ist nicht der Fall und wurde auch nirgends behauptet.
Die Annahme Allahs als real existierender Gott und des Korans als dessen Wort ist doch aber nun mal ein grundlegend für den Islam. Oder etwa nicht?
Glauben Muslime heute nicht mehr daran, dass Allah existiert und das er sich uns im Koran mitteilt?
Wenn Sie es doch tun, treffen sie in diesem Moment eine Aussage über Gott, die man nach Kant nun mal nicht treffen kann.
(15-06-2014, 21:13)Mustafa schrieb:(15-06-2014, 20:38)Gundi schrieb: Klar, wenn ich den Islam nicht mehr als praktizierte Religion betrachte,
Schon wieder: Willst du bestimmen, wie man den Islam "richtig" praktiziert?
Dein permanenter Vorwurf, ich dürfe als Nicht-Muslim keine Ansicht zum Islam haben nervt langsam.
Praktizieren mag jeder Muslim wie er möchte.
Nur ist es allgemein üblich, dass man unter Muslimen Menschen versteht, die an Allah glauben und den Koran als dessen Wort ansehen. Was sie weiterhin daraus ableiten und wie sie ihren Glauben praktizieren ist hier nicht Thema und wurde von mir nicht in die Diskussion gebracht.
(15-06-2014, 21:13)Mustafa schrieb:(15-06-2014, 20:38)Gundi schrieb: Wie der gläubige Muslim aber gleichzeitig von Kants Lehre überzeugt sein kann, dass es nicht möglich ist Aussagen über Gott zu machen hast du nicht beantwortet.
Das war doch das erste.
Es ist durchaus Teil der islamischen Idee, dass es nicht möglich ist letztgültige Aussagen über Gott zu machen, weil dieser eben immer "größer" ist.
Wir drehen uns im Kreis

Die Aussage, dass Allah der wahre Gott ist und der Koran seine Offenbarung sind doch bereits Aussagen über Gott. Und diese passen imho nicht mit Kant zusammen.
(15-06-2014, 21:13)Mustafa schrieb: Aber nochmal: Wie das konkret aussehen muss, in welcher Weise man den Koran deutet, etc. ist damit überhaupt nicht gesagt.
Von Deutung des Korans war auch nie die Rede.
(15-06-2014, 21:13)Mustafa schrieb: Haben die Muslim-Punks, die Muhammed als Punkrocker sehen, keine Berechtigung, sich Muslime zu nennen?
Verstehe ich nicht?
Ob jemand Punkrocker ist, ist doch für unsere Diskussion unerheblich.
Wichtig ist, ob er an Allah als Gott und den Koran als dessen Offenbarung glaubt.
(15-06-2014, 21:13)Mustafa schrieb: All die Leute, die eben sehr wohl für einen "aufgeklärten" Islam ohne Wörtlichnahme,etc. einstehen, und auch kein Problem mit Gott als "Metapher" haben, sollten sich lieber deiner Definition dessen, was ein Muslim denken muss, anpassen?
Sie sollen sich mir nicht anpassen.
Sie brauchen sich aber nicht zu wundern, wenn sie allgemein nicht als Muslim bezeichnet werden, wenn sie nicht an Allah und den Koran glauben.
Mit Gott als Metapher kann ich auch durchaus etwas anfangen und auch mit einigen geschichten im Koran. Bin ich deswegen Muslim? Wohl kaum.
(15-06-2014, 21:13)Mustafa schrieb: Vergiss es. Ich kann meinen muslimischen Glauben jedenfalls mit Kant wunderbar zusammenbringen, und stehe auch nicht alleine da.
Deine Behauptung, dass so etwas nicht möglich wäre, sehe ich allein dadurch schon als widerlegt an.
Ok. Aber dann sieh es mir bitte nach, dass ich dich schlicht nicht verstehe.
In einigen Threads erklärst du die Religionen als kulturelle Ideen, welche jedoch "nur" den Sinn haben uns eine mögliche Anleitung für das Leben zu geben bzw. Geschichten über das Leben erzählen. Dabei aber immer mit dem Vermerk, dass man sich der menschlichen Herkunft dieser Schriften und Religionen durchaus bewusst ist.
In anderen Threads (wie diesem) heisst es aber plötzlich wieder, dass ein Muslim sich zu Allah bekennt und an die heilige Schrift glaubt.
Das möchtest du dann aber im konkreten doch nicht so stehen lassen und versuchst dann, auf für mich absolut unverständliche Weise, deine beiden Aussagen unter einen Hut zu bringen.
Kann man denn an die Existenz Allahs glauben und an seine Offenbarung im Koran und gleichzeitig die Religionen als menschengemachte Ideen sehen, welche vom Menschen für sein gesellschaftliches Leben entwickelt wurden?
Wer an die reale Existenz Allahs glaubt und den Koran als sein Wort betrachtet ist in meinen Augen ein Muslim.
Wer die Religionen als menschengemachtes Werk ansieht und Götter als menschengemachte Hilfsmittel ist in meinen Augen eher kein Gläubiger. Denn er glaubt ja nicht.