(01-07-2014, 17:23)konform schrieb: Und dann das gerne bemühte Beispiel der großen Flut, in der nahezu alle Menschen und Landtiere ertranken. Selbst diese Vernichtung lässt sich vor dem Hintergrund des mit der Erschaffung des Menschen gesetzten Zieles rechtfertigen. Und wie anders hätte David seinen meist charakterlich heruntergekommenen Feinden Respekt beibringen sollen?
Hier sieht man die Gefaehrlichkeit von religioesem Fanatismus, da man anscheinend alle Graeueltaten damit begruenden kann, der Gegner sei "charakterlich heruntergekommen". Das ist uebrigens die aelteste Ausrede, die eigenen, angeblich so ueberlegenen, moralischen Leitsaetze in den Sand zu treten, die es gibt. Die Christen haben sie allzeit ihren Gegner gegenueber verwendet, und natuerlich haben die Gegner der Christen auch die Christen als moralisch vollkommen verrottet dargestellt.
Erst kommt der Charaktermord, dann fuehlt man sich gleich viel besser, wenn dann die richtigen Messer zum Einsatz kommen.
Was die Schilderungen im AT angeht, muss man sehr vorsichtig sein. Uebertreibungen gehoeren zur Tagesordnung, und da die moralischen Grundsaetze damals ganz andere waren, darf man die Graeueltaten zumindest nicht ausschliessen, falls die ganze Episode nicht erfunden ist.

