22-07-2014, 00:07
Zitat:In mühseliger Kleinarbeit haben Theologen nachgewiesen, dass insbesondere Matthäus hier eine "Drohkulisse" aufgebaut hat, um die Gläubigen "bei der Stange zu halten". Dieses "Erzwingen" (durch Höllendrohung) ist eine nachösterliche (frühchristliche) Gemeindebildung und widerspricht den Kernthesen Jesu.
Dann muss sich Matthäus aber sehr viel Mühe gemacht haben, denn die gefühlte Hälfte von Jesu Sprüchen sind Drohungen. Außerdem findet man diese Drohungen nicht nur bei Matthäus, sondern auch bei den anderen Evangelisten.
Du meinst also, die Evangelisten hätten Jesu Worte bewusst verfälscht? Wäre das nicht ziemlich blasphemisch gewesen? Und woran machen die Theologen diese Entdeckung fest? Wie unterscheiden sie "authentische" und "nachösterliche", also nicht-authentische Worte? Gibt es dafür konkrete, stichhaltige Anhaltspunkte, oder reicht die Erkenntnis, dass Hölle und eine Religion der Liebe nicht miteinander vereinbar sind?