18-02-2015, 19:55
(18-02-2015, 04:46)Wanderschnecke schrieb: An alle Atheisten hier im Forum.Ich bin zwar kein lupenreiner Atheist; aber vielleicht doch ein paar Hinweise auf deine Thesen. Theologie ist schon deshalb kein "großer Witz", weil die wissenschaftliche Untersuchung des Gottesglaubens eine Notwendigkeit ist, um Geschichte zu verstehen. Auch sind viele Institutionen im sozialen Bereich ohne religiöse Motive schwer verständlich. Zumindest gehört eine Psychologie dazu, die auch den Glauben der Protagonisten berücksichtigt.
Ich weiß dass viele denken dass Theologie ein großer Witz ist.
(18-02-2015, 04:46)Wanderschnecke schrieb: Wie ich jetzt zum Glauben gekommen bin, will ich euch mal erzählen.Nein, muss man nicht! Die mythische Figur eines Gottes, ist ein Konsens bestenfalls unter Gläubigen. Gut, man kann von solch einer Vorstellung ausgehen. Nur, welche Konsequenz soll das haben?
Erst einmal muss man davon ausgehen, dass es einen Gott gibt, ...
Die wichtigste scheint mir zu sein, dass es ein über jeden Zweifel erhabenes Gutes bzw. Böses gibt, das "in Gott" geschieden wird. Die Mythologie dazu sind Himmel und Hölle, gute (Engel) und böse (Teufel) Geister. Das aber ist willkürlich konstruiert und teilweise erkennbar mit antiker bis mittelalterlicher Erziehungsphilosophie verbunden (böse = Strafe, gutes Verhalten = Paradies). Wenn man sich aber "das Gute" ansieht, steckt darin für andere, die nicht im Fokus stehen, sehr viel Nachteiliges, sprich Böses. Hier wird die eigene Vorstellungswelt nur in unzulässiger Weise ins Absolute verschoben.
Das finde ich nicht in Ordnung. (Philosophisch gesehen, handelt es sich um ein subjektives Verhaltensschema, das als objektiv verkauft wird).
(18-02-2015, 04:46)Wanderschnecke schrieb: dabei ist es egal ob man das vorerst wirklich glaubt es geht einzig und allein um den Standpunktwechsel, der vieles vereinfacht.Nein, dieser Standortwechsel ist allein das, sonst nichts. Einfacher? Wie soll durch eine Mythologie etwas einfacher werden. Das Gegenteil trifft zu. Zu den Menschheitsfragen kommen Probleme der mythologischen Behauptungen (Beschreibungen) hinzu.
Unter allen Erklärungen ist jene die beste, die die wenigsten Annahmen benötigt (Ockham's Rasiermesser). So ist deine These vom Teufel als Verführer zum Bösen eine lupenrein überflüssige Annahme. Denn es genügt, die menschlichen Interessen zu betrachten und gegeneinder zu stellen, um zu erkennen, dass ein Böses nur im Auge des negativ Betroffenen existiert - auch ohne jede Hilfskonstruktion.
(18-02-2015, 04:46)Wanderschnecke schrieb: Die erste Frage sollte zB sein: Gibt es ein Wahr und ein Falsch. Gibt es eine über allen stehende Wahrheit die weit erhabener ist als alle moralischen Vorstellungen und Grundsätze, Existiert die Wahrheit auch ohne unserem Denken? (darauf könnte zB die Antwort "Die Wahrheit ist mit unter die bloße Existenz" lauten), das interessante an der Wahrheit ist, dass sie sich gut mit anderen Zuständen vergleichen lässt. Licht und Dunkelheit, Kraft und Schwäche bzw Kraftlosigkeit, Etwas und Nichts. 1+1 ist zB 2 Selbst wenn der Mensch nicht wäre, wäre 1+1=2 natürlich kann man an der Mathematik bzw Rechenweg noch rumfummeln und die Lösung dadurch verändern, was nichts an der Tatsache verändert das die richtige Antwort 1+1=2 ist.Schon die "erste Frage" ist unzweckmäßig. Ihre Antwort polarisiert ohne Not, wo es um u. U. gleichberechtigte Interessen geht. Die kühne Unterstellung einer "erhabenen Wahrheit" hat eine ganze fast zwei Jahrtausende währenden Religionsphilosophie nicht befriedigend klären können. Mehr als Zweifel sind nicht dabei heraus gekommen.
Das muss man doch endlich auch mal berücksichtigen und nicht an Fiktionen festhalten, die nicht gesellschaftsübergreifend tragfähig sind. (Individuellen oder partikulären Interessen mögen sie durchaus entsprechen!!!)
Die Rechenregeln haben in diesen Zusammenhang nichts zu suchen! Darauf wurde bereits zu Recht hingewiesen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

