23-02-2015, 19:27
(23-02-2015, 18:44)Ekkard schrieb: Der Thread degeneriert zu einer Endlos-Schleife über Randfragen der Schöpfung und - vorsichtig ausgedrückt - zum Zusammenhang zwischen Schöpfung und Evolution.
"Vorsichtig ausgedrueckt" trifft es wohl. Sicher geht es Wanderschnecke um die Schoepfung, aber bis zur Evolution ist er noch nicht einmal gedanklich vorgedrungen; die Dinge, gegen die er argumentativ angeht, haben damit wirklich nur am aeussersten Rand zu tun. Was da eher zum Vorschein kommt, ist der Kampf zwischen dem Denken im Absoluten und dem Relativen. Selbst ein Begriff aus der Biologie wie der der "Art" wird einem Absolutheitsanspruch unterworfen, der diesem rein praktischen Begriff, der es lediglich dem Menschen einfacher machen soll, ueber gewisse Fragen zu diskutieren, vollkommen abgeht. Dabei ist der Artbegriff weitgehend willkuerlich und unterliegt Definitionen, die relativierende Formulierungen wie "im allgemeinen" enthalten. "Art" ist ein einfacher Ordnungsbegriff, der aus zeitlichen und oertlichen Differenzierungen und daraus entspringenden, subjektiven menschlichen Entscheidungen entspringt; schon der naechste Kollege mag das vollkommen anders sehen.
Aus diesem Absolutheitsanspruch zum Begriff "Art" entspringt dann auch das Problem des "Missing Links". Wenn "Art" also eindeutig, immerwaehrend und mit strikten Abgrenzungen gesehen wird, verliert man den Blick auf raeumliche und zeitliche Kontinua mit fliessenden Uebergaengen, wo Abgrenzungen oft genug willkuerlich gezogen werden. Das endet dann in diesem den Wald nicht vor lauter Baeumen Sehen, wie man es in diesem Thread erleben kann.

